Hvar,
italienisch Lesina,
1) Hauptort und Hafen im Südwesten der gleichnamigen Insel, in Kroatien, 4 000 Einwohner; katholischer Bischofssitz; viel besuchter Fremdenverkehrsort.
Die vom »Spanischen Fort« (16. Jahrhundert, wiederhergestellt im 18. Jahrhundert) beherrschte Altstadt zeigt venezianisches Gepräge; Kathedrale (16. Jahrhundert) mit Glockenturm (17. Jahrhundert); ehemaliges Franziskanerkloster (15.-16. Jahrhundert) mit Schatzkammer und Kirche; Renaissanceloggia (vollendet 1497) mit Uhrturm; das ehemalige Arsenal (1579-1611) ist heute Archiv und Museum.
Die bereits neolithischen Fischern (Grapčevahöhle) bekannte Insel wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. griechisch besiedelt und um 385 von Paros aus neu kolonisiert (Pharos). Um 235 von Illyrern besetzt, war die Insel nach der römischen Eroberung (228 v. Chr.) Teil der Provinz Dalmatia und fiel bei der Reichsteilung an Byzanz. Im 7. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme auf Hvar an, das seit etwa 1 000 zwischen Venedig, Kroatien, Bosnien, Byzanz und Ungarn umstritten war; seit 1145 katholisches Bistum. 1420-1797 gehörte es zu Venedig, danach bis 1918 (außer 1805-14) zu Österreich, 1918-91 zu Jugoslawien.
2) Adriainsel in Mitteldalmatien, Kroatien, 300 km2, 68 km lang, bis 10,5 km breit, Ostspitze nur 4 km vom Festland entfernt. Die Insel ist von einem Bergrücken durchzogen, der bis 626 m über dem Meeresspiegel (Sveti Nikola) aufsteigt. Bei dem mediterranen Klima ist der Anbau von Wein, Oliven, Feigen, Rosmarin und Lavendel von Bedeutung. Weitere Erwerbszweige sind Bade- und Kulturtourismus, Fischerei und Viehzucht.
Universal-Lexikon. 2012.