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Hot Intonation
Hot Intonation,
 
Wesensmerkmale der Tongebung im Jazz bis etwa gegen 1950 (Cool Jazz); Übertragung der ausdruckssteigernden Elemente der afrikanischen Sing- und Sprechweise sowie einer vorwiegend perkussiven Tongebung auch auf das Instrumentalspiel: starker, explosiver Toneinsatz, oft mit hartem Abbrechen ohne Verbindung zum folgenden Ton (staccato); weiterhin Verschleierung der eigentlichen Tonhöhe durch bewusst unreine Intonation, Vibrato u. a. Die Hot Intonation bestimmte letztlich die Auswahl des Instrumentariums: Blasinstrumente (besonders mit Kesselmundstück) eigneten sich gut; Gitarre, Banjo und Kontrabass (Slapbass) nur bedingt; Klavier nicht (deshalb eigenständige Entwicklung). Mit dem Cool Jazz setzte sich eine der Hot Intonation konträre Tongebung durch, eine dem europäischen Klangideal angenäherte, vibratolose Spielweise, die auch verstärkt den Einsatz anderer Instrumente (Violine, Flöte, Horn, Vibraphon u. a.) mit sich brachte.

Universal-Lexikon. 2012.