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Helgoland-Sansibar-Vertrag
Hẹlgoland-Sạnsibar-Vertrag,
 
deutsch-britischer Vertrag vom 1. 7. 1890 zur Regelung der Kolonialverhältnisse zwischen den beiden Ländern in Ost-, Südwest- und Westafrika (Togo). Das Deutsche Reich erhielt die zur Verteidigung der Nordseeküste wichtige Insel Helgoland sowie den Zugang von Südwestafrika zum Sambesi (Caprivi-Zipfel), trat dafür in Ostafrika die Schutzherrschaft über Witu ab und erkannte die britische Schutzherrschaft über Sansibar an. Der Helgoland-Sansibar-Vertrag bedeutete, nach der Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland durch den neuen Reichskanzler G. L. von Caprivi, eine Annäherung an Großbritannien. Die Erwerbung Helgolands hatte O. von Bismarck schon lange geplant und vorbereitet. Die Verzichte in Ostafrika erregten aber bei den Verfechtern einer expansiven deutschen Kolonialpolitik Anstoß und waren Anlass für die Gründung des Alldeutschen Verbands.

Universal-Lexikon. 2012.