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Hébert
Hébert
 
[e'bɛːr],
 
 1) Anne, kanadische Schriftstellerin französischer Sprache, * Sainte-Catherine de Fossambault (Quebec) 1. 8. 1916, ✝ Quebec 22. 1. 2000; lebte seit den 50er-Jahren meist in Paris. Ihre zum Teil in die Vergangenheit ausgreifenden Werke kreisen um die Themen Gewalt, Dämonie, Angst und Einsamkeit.
 
Werke: Romane: Kamouraska (1970; deutsch); Les enfants du sabbat (1975); Héloïse (1980); Les fous de Bassan (1982); Le premier jardin (1988); L'enfant chargé de songes (1992).
 
Erzählung: Le torrent (1950).
 
Lyrik: Le tombeau des rois (1953).
 
Drama: Le temps sauvage (1967).
 
 2) Jacques René, genannt Père Duchesne [pɛːr dy'ʃɛːn], französischer Journalist und Revolutionär, * Alençon 15. 11. 1757, ✝ (guillotiniert) Paris 24. 3. 1794; während der Französischen Revolution seit 1790 Herausgeber des einflussreichen Blattes »Le Père Duchesne«; seit 1791 Mitglied des Clubs der Cordeliers. 1793 am Sturz der Girondisten maßgeblich beteiligt, wurde er Führer des ultrarevolutionären Flügels der Bergpartei. Seine Anhänger, die Hébertisten, bildeten die radikalste Gruppe des Konvents während der Terrorphase der Französischen Revolution, die die Pariser Kommune beherrschte, der Bergpartei einen Teil ihres Programms der Zwangswirtschaft aufnötigte und den Kultus der Vernunft betrieb, verbunden mit einer rigiden Entchristianisierungskampagne. Schließlich wurden Hébert und die Hébertisten auf Veranlassung von Robespierre ausgeschaltet.
 
Literatur:
 
L. Jacob: H., le Père Duchesne, chef des sans-culottes (Paris 1960).

Universal-Lexikon. 2012.