Girondịsten
[ʒirɔ̃-], französisch Girondins [ʒirɔ̃'dɛ̃], die gemäßigten Republikaner der Französischen Revolution, benannt nach den einflussreichen Abgeordneten (u. a. P. Vergniaud) aus dem Département Gironde; zu ihren Führern gehörten außerdem J. P. Brissot (daher auch Brissotins), J. M. Roland de la Platière und A. Condorcet. Die Girondisten stellten in der Legislative die Mehrheit, setzten 1792 die Kriegserklärung an Österreich und mit den radikalen Jakobinern den Sturz des Königtums durch (Französische Revolution). Nach dem Zusammentritt des Konvents (21. 9. 1792 verloren sie allmählich die Macht an die jakobinische Bergpartei. Der Aufstand der Sansculotten vom 31. 5. bis 2. 6. 1793 führte zur Verhaftung und Hinrichtung der führenden Girondisten. Die Girondisten waren meist Vertreter des liberalen Bürgertums der Provinzen, Befürworter der Dezentralisation und - im Gegensatz zur Bergpartei - der freien Wirtschaft.
A. Mathiez: Girondins et Montagnards (Paris 31930);
Colloque Girondins et Montagnards, hg. v. A. Soboul (Paris 1980);
La Gironde et les Girondins, hg. v. F. Furet u. a. (Paris 1991).
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Gi|ron|dis|ten [ʒirõ'dɪstn̩] <Pl.> [nach dem frz. Departement Gironde, aus dem mehrere der Führer kamen]: Gruppe der gemäßigten Republikaner in der französischen Nationalversammlung (1791-93) zur Zeit der Französischen Revolution: Ü In diesen zwei Linien endete bislang noch jede, auch die chinesische Revolution: Jakobiner gegen G. (Spiegel 3, 1977, 68).
Universal-Lexikon. 2012.