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Großes Becken
Großes Bẹcken,
 
englisch Great Basin ['greɪt 'beɪsn], abflusslose Großlandschaft (rd. 500 000 km2) in den westlichen USA, zwischen Columbiaplateau im Norden und Mojavewüste im Süden, Sierra Nevada und Cascade Range im Westen sowie Wasatch Range (Rocky Mountains) im O. Das Große Becken bildet den nördlichen Teil der Basin and Range Province, es ist durch viele, meist N-S verlaufende Gebirgsketten (englisch ranges, 2 000-3 000 m über dem Meeresspiegel) in größtenteils wüstenhafte Becken (englisch basins) gegliedert, die vielfach Salzseen oder -pfannen aufweisen. Im Norden liegen die Becken 1 000-1 500 m über dem Meeresspiegel, im Süden unter 300 m über dem Meeresspiegel. Im Südwesten des Großen Beckens erstreckt sich das heiße und trockene Death Valley, im Osten der Große Salzsee. Die meist kurzen Flüsse versickern, sodass das Große Becken ohne Abfluss zum Meer ist. Dem ariden Klima angepasst ist die spärliche Vegetation: Zwergstrauchsteppe mit Beifuß (englisch sagebrush), in höheren Lagen lichte Kiefernwälder. Das Große Becken ist nur dünn besiedelt. Die geringen Niederschläge (meist weniger als 300 mm jährlich) erlauben Ackerbau nur mit Bewässerung; große Bereiche werden für extensive Viehwirtschaft genutzt. Das ganze Gebiet ist reich an Bodenschätzen (besonders Kupfer, daneben Molybdän, Gold, Silber, Blei u. a.).
 
Die Indianer des Großen Beckens (heute etwa 30 000) sprechen numische (früher: schoschonische) Sprachen der utoaztek. Sprachfamilie, mit Ausnahme der Washo, eines kleinen, hokansprachigen Stammes im kalifornischen Grenzgebiet. Zu den bekannteren Indianern des Große Beckens zählen die Westlichen und die Nördliche Shoshone, die Ute, die Nördliche Paiute (Paviotso) und die Südliche Paiute. Ihre traditionelle Subsistenzgrundlage bildeten Wildpflanzen (Gräsersamen, Nüsse, Beeren u. a.), Insekten und Wildbret (Gabelböcke, Hasen, Nager aller Art). Um 1850 kamen die östlichen Gruppen in den Besitz von Pferden, zogen zur Bisonjagd über die Rocky Mountains auf die Great Plains und übernahmen zahlreiche Kulturelemente der Prärie- und Plains-Indianer (Tipi, bestickte Lederkleidung, Häuptlingstum, Sonnentanz u. a.). Heute leben die Indianer des Großen Beckens verstreut in mehreren Reservationen und »Colonies« in Nevada, Süd-Idaho, Utah und den benachbarten Staaten.
 
Literatur:
 
A Great Basin Shoshonean source book, hg. v. D. H. Thomas (New York 1986).

Universal-Lexikon. 2012.