Grimạldi,
seit dem 12. Jahrhundert in Genua bezeugtes Adelsgeschlecht, neben den Fieschi Führer der genuesischen Guelfen. Die Grimaldi hatten Besitz in Italien und Frankreich, waren seit 1297 mehrfach an der Herrschaft über Monaco beteiligt und gewannen dort 1419 endgültig die Alleinherrschaft; 1612 nahmen sie den Fürstentitel an. Mit dem Tod Antoines I. (* 1667, ✝ 1731) erlosch das Haus Grimaldi im Mannesstamm; Herrschaft und Name gingen auf den Ehemann seiner Erbtochter Louise (* 1697, ✝ 1731) über, Jacques de Goyon-Matignon, Graf von Thorigny, Herzog von Valentinois (* 1689, ✝ 1751). Charles III. (* 1818, ✝ 1889, Fürst seit 1856) gründete Monte Carlo, Albert I. (* 1848, ✝ 1922, Fürst seit 1889), selbst Tiefseeforscher, das Ozeanographische Museum in Monaco (1910) und das Ozeanographische Institut in Paris (1911). Mit Louis II. (* 1870, ✝ 1949, Fürst seit 1922) erlosch das Haus Goyon-Matignon-Grimaldi im Mannesstamm. Ihm folgte sein Enkel Rainier III., dessen Vater Graf Pierre de Polignac bei der Heirat mit der Erbtochter Louis' II. den Namen Grimaldi angenommen hatte.
Grimạldi,
1) Francesco Maria, italienischer Physiker und Astronom, * Bologna 2. 4. 1618, ✝ ebenda 28. 12. 1663; Jesuit. Grimaldi war Professor an der Universität in Bologna; lehrte u. a. Rhetorik, Philosophie und Mathematik. Mit seinem Werk »De lumine« (herausgegeben 1665) wurde Grimaldi zum Mitbegründer der Wellentheorie des Lichtes. Er untersuchte als erster Beugungsphänomene und die Spektralzerlegung. In der Astronomie leistete Grimaldi mit G. B. Riccioli bedeutende Beiträge zur Erforschung des Mondes.
B. S. Eastwood: F. M. G., in: Dictionary of Scientific Biography, hg. v. C. C. Gillispie, Bd. 5 (Neuausg. New York 1981).
2) Joseph, englischer Clown, * London 18. 12. 1778, ✝ ebenda 31. 5. 1837, väterlicherseits italienischer Herkunft; schuf die Figur des »Joey«, trat bis 1823 auf; seine »Memoirs« wurden 1903 herausgegeben (deutsch »Ich, der Komödiant«, übersetzt von Annemarie und H. Böll).
Universal-Lexikon. 2012.