Gọtthardgruppe,
Gọtthardmassiv, Teil der zentralen Alpen östlich der Berner Alpen, Schweiz (v. a. in den Kanton Uri und Tessin); im Westteil (Pizzo Rotondo) bis 3 192 m über dem Meeresspiegel, im Ostteil (Pizzo Centrale) bis 3 001 m über dem Meeresspiegel, dazwischen liegt der Pass Sankt Gotthard (2 108 m über dem Meeresspiegel), über den eine serpentinenreiche Passstraße führt, die das Tessintal bei Airolo mit dem oberen Reusstal (dem Urserental bei Hospental und weiter durch die Schöllenenschlucht bis Göschenen und Altdorf am Vierwaldstätter See) verbindet. Im Zuge der Autobahn Basel-Mailand wurde im September 1980 der Gotthard-Straßentunnel zwischen Göschenen (1 081 m über dem Meeresspiegel) und Airolo (1 145 m über dem Meeresspiegel) eröffnet; er ist mit 16,322 km Länge (mit Lawinenschutzvortunnel 16,9 km) der längste Straßentunnel der Erde (Scheitelpunkt 1 175 m über dem Meeresspiegel, maximale Steigung 1,4 %). Durch den Tunnel (Durchfahrtzeit 13 min) hat sich die Fahrzeit auf dieser kürzesten schweizerischen Alpenquerung wesentlich verringert und der Nord-Süd-Verkehr verstärkt dieser Route zugewandt, was zu erheblichen Umweltbelastungen führte. Zur Entlastung wird im Rahmen der NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) seit 1999 der Gotthardbasistunnel gebaut. - Die 1882 eröffnete Gotthardbahn durchfährt die Gotthardgruppe bereits in einem Scheiteltunnel (14,998 km lang, Scheitelpunkt 1 154 m über dem Meeresspiegel), ebenfalls zwischen Göschenen und Airolo; sie hat - v. a. auf der Nordseite - den Höhenunterschied in zahlreichen Schleifen und Kehrtunnels zu überwinden (maximale Steigung 2,6 %, kleinster Kurvenradius 300 m). Von Bedeutung ist die Autoverladung im Transitverkehr mit täglich 80 Lastkraftwagen. Von Göschenen verbindet eine Stichbahn durch die Schöllenenschlucht diese Strecke mit Andermatt an der Furka-Oberalp-Bahn.
Universal-Lexikon. 2012.