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Gioberti
Gioberti
 
[dʒo'berti], Vincenzo, italienischer Philosoph und Politiker, * Turin 5. 4. 1801, ✝ Paris 26. 10. 1852; Geistlicher; wegen seiner Beziehungen zu G. Mazzini 1833-48 im Exil in Frankreich und Belgien. Mit seinen Schriften, v. a. in »Del primato morale e civile degli italiani« (1843, 2 Bände), in der er von neoguelf. Positionen aus dem Papst die Führung einer Föderation der italienischen Staaten antrug, förderte er entscheidend die Herausbildung des italienischen Nationalbewusstseins. Von Dezember 1848 bis Februar 1849 war Gioberti Ministerpräsident des Königreichs Sardinien, 1849 sardinischer Gesandter in Paris. Aus den Erfahrungen der Revolutionsjahre 1848/49 gewann er in »Del rinnovamento civile d'Italia« (1851, 2 Bände) die Einsicht, dass die Einigung Italiens nur unter der Führung Sardiniens zu erreichen sei. Als Philosoph ging Gioberti in seinen ästhetischen Schriften von F. W. J. Schelling aus; später näherte er sich G. W. F. Hegel.
 
Ausgabe: V. Gioberti. Edizione nazionale delle opere edite e inedite, herausgegeben von G. Bonafide, auf zahlreiche Bände berechnet (1938 ff.).
 
Literatur:
 
J. Zbinden: Die polit. Ideen des V. G. (1920).
 

Universal-Lexikon. 2012.