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Ein|sicht ['ai̮nzɪçt], die; -, -en:1. durch Überlegungen gewonnene Erkenntnis:
sie hat neue Einsichten gewonnen; er kam zu der Einsicht, dass seine Bemühungen erfolglos geblieben waren.
2. ☆ in etwas Einsicht nehmen: [ein Schriftstück] in bestimmter Absicht einsehen:
der Anwalt bat darum, Einsicht in die Akten nehmen zu dürfen.
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Ein|sicht 〈f. 20〉
1. Einblick, Kenntnisnahme
2. Verständnis
3. Klugheit, Vernunft
4. Erkenntnis, Sachkenntnis
● ich habe mich seiner (besseren) \Einsicht gefügt; \Einsicht gewähren (in etwas); haben Sie doch \Einsicht! versuchen Sie das doch zu verstehen u. geben Sie nach!; \Einsicht in Akten, Unterlagen nehmen sie sich ansehen ● \Einsicht in Akten, Vorgänge; er wird noch zur \Einsicht kommen Vernunft annehmen, vernünftig werden; ich kam zu der \Einsicht, dass ... ich sah ein, dass ...; jmdm. etwas (Akten, Papiere) zur \Einsicht vorlegen
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Ein|sicht , die; -, -en:
1. <o. Pl.>
eine dichte Hecke verhindert die E. in den Garten;
jmdm. E. in die Akten gewähren;
E. in etw. nehmen (etw. prüfend, suchend durchsehen, durchlesen).
2.
theoretische -en;
die E. kam spät;
neue -en gewinnen;
zu der E. kommen, dass sie recht gehabt hatte;
hab doch E.!;
zur E. kommen.
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Einsicht,
in der Lernpsychologie das unmittelbare spontane Verstehen eines Sachverhalts oder Zusammenhangs (speziell das Erkennen von Ursache und Wirkung) bei einem Geschehen oder einer Handlung. Einsichtiges Verhalten wurde besonders von W. Köhler an Menschenaffen untersucht. Danach sind die beobachtbaren Verhaltensdaten beziehungsweise -qualitäten folgende: 1) die Einsichtsgewinnung, deren Ergebnis sich als plötzlicher Einfall (Aha-Erlebnis) einstellt; 2) der glatte Verlauf einer zur Problemlösung führenden Handlungsreihe; 3) die Verhaltens- und Ausdrucksänderung, die das Aha-Erlebnis begleitet; 4) die subjektive Neuartigkeit der Problemlösung.
Lernen durch Einsicht wird häufig im Gegensatz zum Lernen durch Versuch und Irrtum gesehen. Lernen durch Einsicht ist auch ein zentraler Begriff gestalttheoretischer Ansätze auf lern- und denkpsychologisches Gebiet, und zwar dergestalt, dass im Verlauf eines Problemlöseverhaltens Einsicht dazu führt, dass die Bedeutung einer Sache in Bezug auf eine Situation klar erfasst wird (v. a. wenn es darum geht, ein bestimmtes Ziel damit zu erreichen).
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Ein|sicht, die; -, -en: 1. <o. Pl.> a) das ↑Einsehen (1 a); ↑Einblick (1 a): eine dichte Hecke verhindert die E. in den Garten; Besonders riskant entwickeln sich Überholmanöver ... Es fehlt an E. in den weiteren Straßenverlauf (NNN 23. 2. 88, 5); b) das ↑Einsehen (1 b); ↑Einblick (1 b): jmdm. E. in die Akten gewähren; er hat E. in die Korrespondenz gehabt; E. in etw. nehmen (etw. prüfend, suchend durchsehen, durchlesen); Allerdings fehlen uns bisher tiefere -en in eine solche Hierarchie (Deutsch als Fremdsprache 1, 1979, 4 [Zeitschrift]). 2. a) das Verstehen eines vorher unklaren, nicht durchschauten Sachverhaltes; Erkenntnis (1): theoretische -en; die E. kam spät; neue -en gewinnen; der Dichter hat keine E. in den Bau unserer Welt, wenn er nicht aufmerksam und mit Begierde die Arbeit des Technikers und Naturwissenschaftlers verfolgt! (A. Schmidt, Platz 78); Die E. dagegen, dass es für einen Kurswechsel in der beruflichen Karriere zu spät sei, setzte sich erst jetzt durch (Schreiber, Krise 144); weil ich ... -en illustrieren kann, die ich in der analytischen Arbeit gewonnen habe (Miller, Drama 109); sich der E. nicht verschließen können, dass ...; zu der E. kommen, dass ...; b) das ↑Einsehen (2 a); Verständnis für etw.; Vernunft: hab doch E.!; zur E. kommen; um sie (= die junge Generation) zur E. zu führen und zu belehren (Dönhoff, Ära 7).
Universal-Lexikon. 2012.