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Giganten
Gigạnten,
 
griechischer Mythos: wilde, frevlerische Riesen. Nach Hesiod von Gaia aus den Blutstropfen des entmannten Uranos geboren, waren die Giganten unversöhnliche Gegner der olympischen Götter. Von diesen wurden sie in einer großen Schlacht (Gigantomachie) auf den Phlegräischen Feldern besiegt. An ihr nahm Herakles teil, da die Hilfe eines Sterblichen für den Sieg notwendig war. - Ursprünglich Verkörperungen roher, oft vulkanische Erdkräfte, wurden die Giganten schon seit Euripides (so in seinen Dramen »Hekabe« und »Iphigenie bei den Tauriern«) mit den im Gegensatz zu ihnen unsterblichen Titanen gleichgesetzt und häufig als Repräsentanten barbarischer Unkultur aufgefasst, die der Ordnung und Kultur (vertreten durch die olympischen Götter) weichen müssen. - Gigantomachien, in der griechischen Kunst seit etwa 570 v. Chr. nachweisbar (Vasen, Kleinkunst), wurden ein wichtiges Thema der Architekturplastik, u. a.: Fries am Schatzhaus der Siphnier in Delphi, Metopen am Parthenon, am Tempel von Kap Sunion und am Heraion in Argos, in der hellenistischen Kunst: Sockelfries am Pergamonaltar. Die Giganten erschienen zunächst als schwer gewappnete Krieger, dann nackt wie die Titanen. Im gemalten Innenbild des Schildes der Athena Parthenos (438 v. Chr.) waren (nach dem Zeugnis der Vasenmalerei) Giganten erstmals unten, die Götter in einer oberen Reihe dargestellt; Darstellungen der Giganten mit Reptilienfüßen traten um 400 v. Chr. auf.

Universal-Lexikon. 2012.