Metopen
[griechisch], Singular Metope die, -, antike Baukunst: annähernd quadratische Platten, die abwechselnd mit den Triglyphen über dem Architrav dorischer Tempel angebracht sind. Die Entstehung wird aus (nicht erhaltenen) Holzbauten abgeleitet: Triglyphen vor den Balkenköpfen, Metopen als Verkleidungsplatten der Zwischenräume; diese Annahme ist jedoch unsicher, da bereits bei den ältesten Steintempeln die Balkendecke über dem Triglyphenmetopenfries liegt. Die Metopen waren teils unverziert (glatt), teils bemalt oder mit Reliefs gechmückt. Die ältesten Metopen des 7. Jahrhunderts v. Chr. sind bemalte Tonplatten (Thermos) oder Reliefplatten aus Marmor (Mykene). Sie waren gerahmt, die seitliche Begrenzung wird im 6. Jahrhundert aufgegeben; gegen Ende des Jahrhunderts wurden die Darstellungen zu Zyklen zusammengefasst. Bei den Metopen des Parthenon auf der Akropolis in Athen schwindet auch die Fußleiste. An einigen Tempeln tragen alle Metopen des Baus figürlichen Schmuck (Parthenon), an anderen nur die Metopen der Front, manchmal auch einige angrenzende Metopen der Langseiten (Olympia, Zeustempel; Athen, Theseion). Die Zahl von zwei Metopen pro Säulenzwischenraum wurde später auch um eine oder mehr Metopen erhöht; seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. sind die Metopen meist nur mit Rosetten oder Schilden oder gar nicht verziert.
Universal-Lexikon. 2012.