Evolutionsökonomik,
neuere Richtung der Volkswirtschaftslehre, in deren Mittelpunkt die Analyse des ständigen wirtschaftlichen Wandels und seiner Triebkräfte steht. Ähnlich wie die Institutionenökonomik, jedoch unter Abkehr von allgemein gültigen, neoklassischen Annahmen wie dem rationalen Verhalten der Wirtschaftssubjekte, strebt die Evolutionsökonomik eine Verbesserung der Wirtschaftstheorie hin zu historischer Relevanz und empirischer Gültigkeit an. Sie rückt konsequent die sozialen Prozesse, die zu Innovation und Auslese führen, in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Die Evolutionsökonomik ist das Ergebnis einer Verbindung unterschiedlicher volkswirtschaftlicher Denkansätze, verknüpft z. B. das Gedankengut J. A. Schumpeters (Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung) und F. A. von Hayeks (Wettbewerb als Entdeckungsverfahren) mit organisationstheoretischen Ansätzen, der neuen Institutionenökonomik und der Spieltheorie (evolutorische Spieltheorie).
Universal-Lexikon. 2012.