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Eulen
Eulen,
 
1) Strigifọrmes, mit rd. 145 Arten weltweit verbreitete Ordnung 15-80 cm großer, meist in der Dämmerung oder nachts jagender Vögel mit dickem Kopf und großen, nahezu unbeweglichen, nach vorn gerichteten Augen, die von einem flächigen Federkranz, dem Schleier, umgeben sind; der Schnabel ist greifvogelartig gekrümmt, die meist befiederten Füße haben lange, gebogene, spitze Krallen; die Außenzehe ist eine Wendezehe. Das Gefieder ist weich, die aufgeraute Flügelkante ermöglicht einen fast lautlosen Flug. Eulen haben gutes Sehvermögen und ausgezeichnetes Gehör; die »Federohren« mancher Arten (z. B. Uhu, Waldohreule, Sumpfohreule) haben nichts mit den Gehörorganen zu tun. Eulen jagen v. a. Kleinsäuger, daneben auch Vögel, Insekten und Würmer, zwei Arten in Afrika und Südasien sind spezialisierte Fischfänger (Fischeulen). Knochen werden nur schlecht verdaut und in Gewöllen wieder ausgewürgt. Eulen bauen meist keine Nester (Ausnahme z. B. Sumpfohreulen), sie brüten am Boden, an Felswänden, in Höhlen oder in verlassenen Nestern anderer großer Vögel. Die Gelegegröße ist oft vom Nahrungsangebot abhängig. Die Bebrütung beginnt mit dem 1. oder 2. Ei, sodass die Jungen asynchron schlüpfen; bei Nahrungsmangel verhungern die kleineren, später geschlüpften zuerst; Brutdauer etwa 4-5 Wochen. - Die meisten Arten haben laute Stimmen, die sie v. a. während der Paarbildung (oft schon im Herbst) und der Brutzeit hören lassen. - Die Ordnung wird meist in die Familien der nur 10 Arten umfassenden Schleiereulen (Tytonidae) und der Eulen (Strigidae) eingeteilt. In Europa leben 12 Arten, u. a. Waldohreule, Sumpfohreule, Waldkauz, Steinkauz, Uhu, Schneeeule, Sperbereule, Sperlingkauz. Alle Eulen stehen unter Naturschutz.
 
Kulturgeschichte:
 
Im alten Ägypten hatte die Eule, die Hieroglyphe für m, religiöse Bedeutung und galt als Totenvogel. Im alten Griechenland war die Eule der Athene, der Schutzgöttin Athens und der Beschützerin aller wissenschaftlicher Betätigung, beigegeben. Deshalb verwendeten spätere Jahrhunderte die Eulen als Sinnbild der Weisheit. Die Münzen Athens trugen die Eule als Wappenbild (Drachme, Glaux). Daran knüpft das Sprichwort »Eulen nach Athen tragen«, d. h. etwas Überflüssiges tun. Daneben galt die Eule vom Altertum bis in die heutige Zeit fast überall als unheimlich und als schlechtes Vorzeichen, meist als Unglücks- oder Todesbote.
 
 2) die Eulenschmetterlinge.
 

Universal-Lexikon. 2012.