Dreikaiserbund,
das von O. von Bismarck mit dem Hinweis auf die gemeinsamen Interessen (Verteidigung der Monarchie gegen republikanische Tendenzen) bei der Berliner Dreikaiserzusammenkunft (Wilhelm I., Franz Joseph und Alexander II., 9.-11. 9. 1872) erreichte politisches Einvernehmen zwischen dem Deutschen Reich, Österreich-Ungarn und Russland, das zum Kern der weiteren Außenpolitik Bismarckswurde; am 22. 10. 1873 kam es auf dieser Basis zum Dreikaiserabkommen. Das Einvernehmen war besonders seit 1876 durch den österreichisch-russischen Gegensatz auf dem Balkan schwer belastet. Der Neutralitätsvertrag, den Bismarck am 18. 6. 1881 zustande brachte (auch Dreikaiserbündnis genannt; 1884 verlängert), konnte den Zerfall des Dreikaiserbundes in der Balkankrise 1886 nicht verhindern, was Bismarck zum Abschluss des Rückversicherungsvertrages mit Russland führte (1887).
Universal-Lexikon. 2012.