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Krat|zer ['krats̮ɐ], der; -s, -:vertiefte Linie, die durch einen scharfen Gegenstand unabsichtlich auf etwas entstanden ist:
ein paar Kratzer im Gesicht haben.
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Krạt|zer 〈m. 3〉
1. Kratzwunde, Schramme
2. Angehöriger einer Klasse parasitisch lebender Rund- od. Hohlwürmer, die mit dem mit Haken versehenen, einziehbaren Rüssel an den Darmwänden ihrer Wirte (Fische, Vögel, Säuger) fest verankert sind: Acanthocephala; Sy Kratzwurm
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1. Kratzspur:
ein K. auf dem Kotflügel;
ein paar K. im Gesicht haben.
3. (bei Wirbeltieren vorkommender) Eingeweidewurm (Schlauchwurm), der sich in der Darmwand festhakt.
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I Kratzer,
vorgeschichtliches Steinwerkzeug mit halbbogenförmig retuschierter Kratzerkappe; nach Gebrauchsspurenuntersuchungen oft zur Bearbeitung von Fell und Leder verwendet.
II
Kratzer,
Acanthocẹphala, etwa 750 Arten (davon etwa 50 in Deutschland) umfassende Klasse meist 2-4 mm, maximal bis 95 cm langer Schlauchwürmer, die parasitisch im Darm von Wirbeltieren leben. Der Körper besteht aus dem aus- und einstülpbaren, hakenbesetzten Rüssel, mit dem sie sich in der Darmwand ihres Wirtes verhaken, und dem lang gestreckten, weißlichen, gelblichen oder orangeroten Rumpf. Mund und Darm fehlen, Nährstoffe werden über die Körperoberfläche aufgenommen. Die langen, hartschaligen, sehr widerstandsfähigen Eier der getrenntgeschlechtigen Kratzer enthalten die mit drei Hakenpaaren ausgerüstete Larve (Hakenlarve, Acanthor) und gelangen in hoher Zahl mit dem Kot des Wirtes ins Freie. Sie werden von Kleinkrebsen oder Insekten gefressen, in deren Darm die Hakenlarve schlüpft, die sich dann durch die Darmwand in die Leibeshöhle des Zwischenwirtes bohrt. Hier entwickelt sich die jetzt Acanthella genannte Larve zu einem dem erwachsenen Kratzer ähnelnden Jugendstadium, das sich oft mit einer zystenartigen Hülle umgibt (dann Cystacanthus genannt). Wird der Zwischenwirt von einem geeigneten Wirbeltier gefressen, löst sich in dessen Darm die Hülle auf; der Kratzer setzt sich fest und wächst zur Geschlechtsreife heran. Kratzer führen nur bei Massenbefall durch toxische Stoffwechselprodukte und Darmverletzungen zu Krankheitserscheinungen. Der bis 50 cm (selten 60 cm) lange Riesenkratzer (Macracanthorhynchus hirudinaceus) kommt bei Schweinen, gelegentlich auch beim Menschen, vor und entwickelt sich in den Engerlingen des Maikäfers.
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Krạt|zer, der; -s, - [zu ↑kratzen]: 1. Kratzspur: ein K. auf dem Kotflügel; ein paar K. im Gesicht haben; weitere Platten, die durch K. zerstört waren (Borell, Verdammt 306). 2. Gerät zum Kratzen (1 c), Schaben. 3. (bei Wirbeltieren vorkommender) Eingeweidewurm (Schlauchwurm), der sich in der Darmwand festhakt.
Universal-Lexikon. 2012.