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Leibeshöhle
Lei|bes|höh|le 〈f. 19Hohlraum zw. den Organen; Sy Zölom

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Leibeshöhle,
 
Bezeichnung für die Hohlräume zwischen den einzelnen Organen des tierischen und menschlichen Körpers. Man unterscheidet: 1) primäre Leibeshöhle: ohne epitheliale Auskleidung; tritt als Furchungshöhle (Blastozöl) in der Blastula bei der Individualentwicklung auf. Häufig bleibt sie bis zur Gastrulation als Hohlraum zwischen Ekto- und Entoderm erhalten, verschwindet aber später durch das Sich-aneinander-Legen beider Keimblätter (z. B. bei Hohltieren), oder sie wird teilweise (Schizozöl; z. B. bei Rädertieren, Fadenwürmern) oder vollständig durch das Mesenchym verdrängt. 2) Sekundäre Leibeshöhle (echte Leibeshöhle, Coelom, Zölom, Perigastrium): mit mesodermalem Epithel ausgekleideter Körperhohlraum (bei den Coelomata oder »Zölomtieren«, u. a. alle Deuterostomier, Weichtiere, Ringelwürmer, Gliederfüßer, Tentakulaten), der durch Ausführgänge von (in Zölomhöhlen sich bildenden) Exkretions- und Geschlechtsorganen durchbrochen wird. Weichtiere haben eine stark reduzierte sekundäre Leibeshöhle; sie bleibt beschränkt auf Herz (Perikardialhöhle) und Ausscheidungsorgane (Gonozöl). Bei den Gliedertieren besteht die sekundäre Leibeshöhle aus segmental angeordneten Abschnitten (Zölomkammern) mit paarigen Zölomsäckchen (Zölomräumen) ober- und unterhalb des Darms. Bei Blutegeln und allen Gliederfüßern werden die zunächst angelegten Zölomsäckchen während der Embryonalentwicklung wieder aufgelöst, und es entsteht ein einheitlicher Körperhohlraum aus sekundärer und primärer Leibeshöhle (Mixozöl, tertiäre Leibeshöhle).
 
Bei den Wirbeltieren und beim Menschen entsteht die sekundäre Leibeshöhle in paarigen Mesodermstreifen. Ihre äußere Wand kleidet die Innenfläche der Körperhöhle aus, die innere Wand überzieht den Darm und dessen Anhänge sowie Herz und Lungen. Während bei den meisten Wirbeltieren die Leibeshöhle den ganzen Körper durchzieht, wird sie bei Säugetieren (einschließlich des Menschen) durch die Ausbildung des Zwerchfells in Brust- und Bauchhöhle unterteilt.

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Lei|bes|höh|le, die: Hohlräume zwischen den einzelnen Organen des menschlichen u. tierischen Körpers.

Universal-Lexikon. 2012.