Cọrnu
[lateinisch »Horn«] das, -(s)/-s, Blechblasinstrument der Römer mit halbkreisförmig gewundener Röhre; vermutlich etruskischen Ursprungs. Das Cornu wurde bei feierlichen Prozessionen verwendet, diente später aber vornehmlich als militärisches Signalinstrument.
Cornu
[kɔr'ny],
1) Alfred, französischer Physiker, * Orléans 6. 3. 1841, ✝ Romorantin-Lanthenay (Département Loir-et-Cher) 11. 4. 1902; war seit 1867 Professor an der École polytechnique in Paris; wurde 1878 Mitglied, 1896 Präsident der Académie des sciences. Cornu lieferte zahlreiche theoretische und experimentelle Arbeiten zu elastomechanischen, optischen, elektrischen und astronomischen Problemen, u. a. über die optischen Eigenschaften der Kristalle, die Interferenz des Lichtes an dünnen Schichten und die fresnelschen Beugungserscheinungen. Bemerkenswert sind auch seine Bestimmung der mittleren Dichte der Erde mit einer verbesserten Drehwaage (1873 bis 1878), der Lichtgeschwindigkeit mit einer verbesserten Fizeau-Methode (1876/77) und von Festkörperdeformationen mit optischen Methoden sowie seine spektroskopischen Untersuchungen der Ultraviolettstrahlung der Sonne (1881).
2) Auguste, französischer Philosoph und Historiker, * Beaune 9. 8. 1888, ✝ Berlin (Ost) 6. 5. 1981; seit 1923 Mitglied der kommunistischen Partei Frankreichs; während der deutschen Besetzung in der Widerstandsbewegung tätig; seit 1949 Professor der Philosophie in Leipzig, 1951-59 in Berlin (Ost); detaillierte Quellenanalysen zum Marxismus, v. a. zu den Werken von K. Marx und F. Engels.
Werke: Moses Hess et la gauche hégélienne (1934); Karl Marx et la révolution de 1848 (1948); Karl Marx et la pensée moderne (1948; deutsch Karl Marx und die Entwicklung des modernen Denkens); Essai de critique marxiste (1951); Karl Marx und Friedrich Engels, 2 Bände (1954-62).
Universal-Lexikon. 2012.