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Četnici
Četnici
 
['tʃɛtniːtsi; zu serbisch četa »Truppe, Schar«], Tschẹtniks, ursprünglich im 19. Jahrhundert Freischärler in Serbien, Griechenland und Bulgarien gegen die osmanische Herrschaft; nach 1878 serbische Freischärler, die sich zum Schutz der serbischen Bevölkerung in Makedonien gegen die Übergriffe der Türken und der IMRO zusammenschlossen; in Jugoslawien nach 1919 sowohl ein militärischer Traditionsverband als auch dörfliche Miliz. Im Zweiten Weltkrieg kämpften ab April 1941 (nach der Kapitulation der jugoslawischen Armee und dem Beginn der Serbenverfolgungen) unter der Bezeichnung Četnici königstreue und nationalserbische Partisanen unter Oberst D.Mihailović bei Anerkennung durch die jugoslawische Exilregierung in London als auch durch die Alliierten gegen die deutsche Besatzungsmacht, die kroatisch-faschistische Ustaša in den serbisch besiedelten Gebieten und (nach Herbst 1943 ausschließlich) die kommunistischen Partisanen Titos für ein ethnisch »homogenisiertes« Großserbien; sie wurden 1944 weitgehend aufgerieben. - Unter dem Namen Četnici (auch Neo-Četnici) kämpften nationalserbische Freischärler 1991 in Kroatien und 1992 in Bosnien für die Schaffung »reiner« (groß-)serbischer Siedlungsräume.
 
Literatur:
 
I. Jukić: The fall of Yugoslavia (New York 1974);
 M. J. Milazzo: The Chetnik movement and Yugoslav resistance (Baltimore, Md., 1975);
 J. Tomasevich: War and revolution in Yugoslavia, 1941- 1945. The Chetniks (Stanford, Calif., 1975).

Universal-Lexikon. 2012.