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Blomberg
I
Blọmberg,
 
Stadt im Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen, 180 m über dem Meeresspiegel, im Lipper Bergland, 17 000 Einwohner; Luftkurort; Elektroindustrie, Textil- und Holzverarbeitung; Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
1468 wurde über einem Brunnen, der wegen darin versenkter Hostien als wundertätig galt, ein Augustinerstift errichtet (Wallfahrtsstätte; jetzt Stadtkirche). Erhalten sind das spätgotische Niedere Tor, das Rathaus (1587) mit Fachwerkobergeschoss und das Amtshaus, ein reich geschmückter Fachwerkbau von 1572.
 
Geschichte:
 
Um 1250 planmäßig angelegt.
 
Literatur:
 
H.-W. Rolf: B. (1981).
 
II
Blọmberg,
 
1) auch Blumberger, Plumberger, Barbara, * 1527/28, ✝ Ambrosero (Spanien) 18. 2. 1597; Tochter des Regensburger Bürgermeisters; Geliebte Kaiser Karls V. während des Reichstags zu Regensburg 1546, Mutter des Don Juan d'Austria. - Seit dem 18. Jahrhundert war ihr Leben Gegenstand literarischer Behandlung, zuletzt (1949) Schauspiel von C. Zuckmayer.
 
 2) Werner von, Generalfeldmarschall (seit 1936), * Stargard (Pommern) 2. 9. 1878, ✝ (in amerikanischer Haft) Nürnberg 14. 3. 1946; aus kurländisch-westfälischem Adel, war 1927-29 Chef des Truppenamts im Reichswehrministerium und 1929-33 Befehlshaber im Wehrkreis I (Ostpreußen). Als Reichswehrminister (1933-35) sowie als Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht (1935-38) förderte er die Angleichung der Streitkräfte an das nationalsozialistische Regierungssystem; noch am Tag des Todes von Reichspräsident P. von Hindenburg (2. 8. 1934 vereidigte er die Reichswehr auf die Person A. Hitlers, dem er im so genannten Röhmputsch (30. 6./1. 7. 1934) den Rückhalt im Heer garantiert hatte. Der Wehrmacht suchte Blomberg im Herrschaftssystem Hitlers einen herausragenden Platz zu sichern. Aufgrund seiner von Hitler und vom Offizierskorps als kompromittierend empfundenen 2. Heirat sah er sich 1938 zum Rücktritt gezwungen (Blomberg-Fritsch-Krise); 1946 war Blomberg Zeuge im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess.

Universal-Lexikon. 2012.