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Funke
Fun|ke ['fʊŋkə], der; -ns, -n, seltener: Fun|ken ['fʊŋkn̩], der; -s, -:
glimmendes, glühendes Teilchen, das sich von einer brennenden Materie löst und durch die Luft fliegt:
bei dem Brand flogen Funken durch die Luft.

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Fụn|ke 〈m. 17
1. kleine, blitzartige Feuererscheinung
2. kleiner, fliegender, brennender Körper
3. Aufleuchten, Aufglimmen
4. 〈fig.〉 Eingebung, außerordentl. Gedanke
5. etwas plötzlich Beginnendes (Lebens\Funke)
6. Kleinigkeit, Winzigkeit, winzige Spur
● das war der \Funke, der das Pulverfass zum Explodieren brachte 〈fig.〉 der Anlass für die folgenden Geschehnisse ● er hat keinen \Funken Anstandsgefühl, Ehrgefühl; keinen \Funken Hoffnung mehr haben; es war kein \Funke(n) Leben mehr in ihm; keinen \Funken Liebe fühlen; keinen \Funken Verstand haben; da blitzte ein \Funke(n) des Verständnisses in ihm auf ● \Funken sprühen; er sprengte davon, dass die \Funken stoben; überspringen: zwischen beiden sprang ein \Funke über begann plötzlich eine innere Beziehunggöttlicher, zündender \Funke; kleine \Funken, große Feuer kleine Dinge erzeugen große Ereignisse; \Funken sprühend = funkensprühend ● \Funken aus dem Stein schlagen (zum Feuermachen) 〈a. fig.〉; die Sonnenstrahlen blitzten auf dem Wasser in tausend \Funken [<mhd. vunke, vanke <spätahd. funcho; zu idg. *puon- „Feuer“; → Feuer]

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Fụn|ke , der; -ns, -n, Funken , der; -s, -:
1. [mhd. (md.) vunke, ahd. funcho, entstanden aus den mit -n- geb. Formen des Feuer zugrunde liegenden Subst.] glimmendes, glühendes Teilchen, das sich bei Verbrennungs- u. Reibungsvorgängen od. bei der Funkenentladung [von einer brennenden Materie] löst [u. durch die Luft fliegt]:
ein elektrischer Funke;
eine Funken sprühende Wunderkerze;
Ü der Funke der Begeisterung;
es fehlt der zündende Funke (etwas, was mitreißt);
der Funke sprang über (die Begeisterung riss die anderen mit, wirkte ansteckend);
ihre Augen sprühten Funken (blitzten vor Erregung);
ein Funken sprühender (brillanter) Geist;
ein Funken [von] … (ein geringes Maß [von], ein bisschen: ein Funken Hoffnung besteht; keinen Funken [von] Ehrgefühl [im Leibe] haben);
… dass die Funken stieben/sprühen/fliegen (mit sehr großem Eifer, sehr intensiv: sie haben gearbeitet, dass die Funken stoben);
[mit etw.] den Funken ins Pulverfass werfen (durch etw. Unbedachtes, Geringfügiges ein Verhältnis, eine Lage so weit verschlimmern, dass es zum offenen Konflikt kommt).
2. <meist Pl.> [urspr. = Kölner Stadtsoldat (wohl nach der roten Uniform)] in der historischen Uniform der Kölner Stadtsoldaten auftretende Figur des [Kölner] Karnevals.

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I
Funke,
 
1) Chemie: fliegendes Glutteilchen, das bei Verbrennungs- oder Reibungsvorgängen entsteht.
 
 2) Physik: Art der Gasentladung in Form eines zeitlich auf etwa 10-9 s Dauer begrenzten elektrischen Durchbruchs einer Isolierstrecke (meist Luft); wird durch spitze Elektroden (hohe Feldstärken an den Spitzen) begünstigt. (Funkenentladung)
II
Fụnke,
 
1) Gerhard, Philosoph, * Leopoldshall (heute zu Staßfurt) 21. 5. 1914; wurde 1953 Professor in Bonn, 1958 in Saarbrücken, 1959 in Mainz. Anknüpfend an E. Husserls Spätphilosophie entwickelte Funke eine systematisch-kritische Methode zur Phänomenologie des transzendentalen Bewusstseins; daneben betrieb er Forschungen zur philosophischen Begriffsgeschichte, zur Geistesgeschichteen v. a. des 17. bis 19. Jahrhunderts sowie zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft.
 
Werke: Maine de Biran, philosophisches und politisches Denken zwischen Ancien régime und Bürgertum in Frankreich (1947); Zur transzendentalen Phänomenologie (1957); Gewohnheit (1958); Phänomenologie, Metaphysik oder Methode? (1966); Von der Aktualität Kants (1979); Abdankung der Bewußtseinsphilosophie? (1990).
 
Herausgeber: Die Aufklärung (1963).
 
 2) Karl-Heinz, Politiker, * Dangast (heute zu Varel) 29. 4. 1946; Landwirt; seit 1966 Mitglied der SPD; war in Niedersachsen 1978-98 Mitglied des Landtags und 1990-98 Landwirtschaftsminister; wurde im Oktober 1998 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; trat im Januar 2001 im Zusammenhang mit der BSE-Krise zurück.
 
 
 3) Otto, österreichischer Anglist, * Salzburg 2. 10. 1885, ✝ Bern 11. 12. 1973; war 1919-25 Professor in Prag, 1926-56 in Bern; beschäftigte sich zunächst v. a. mit dem Alt- und Mittelenglischen, später mit Problemen der Sprachphilosophie und der neueren englischen Literatur.
 
Werke: Die gelehrten lateinischen Lehn- und Fremdwörter in der altenglischen Literatur. .. (1914); Englische Sprachphilosophie im späteren 18. Jahrhundert (1934); Epochen der neueren englischen Literatur, 2 Bände (1945); Englische Sprachkunde (1950); Gesammelte Aufsätze zur Anglistik und zur Sprachtheorie (1965).

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Fụn|ke, der; -ns, -n, Funken, der; -s, - [1: mhd. (md.) vunke, ahd. funcho, entstanden aus den mit -n- geb. Formen des ↑Feuer zugrunde liegenden Subst.; 2: urspr. = Kölner Stadtsoldat (wohl nach der roten Uniform)]: 1. glimmendes, glühendes Teilchen, das sich bei Verbrennungs- u. Reibungsvorgängen od. bei der Funkenentladung [von einer brennenden Materie] löst [u. durch die Luft fliegt]: ein elektrischer F.; in der Schmiede sprühen die Funken; eine Funken sprühende Wunderkerze; die Funken austreten; aus einem [Feuer]stein Funken schlagen; Ü der Funke der Begeisterung; aus Angst vor dem Übermaß am Nichtoriginellen, darin jeder Funke der Lebensfreude zu ersticken droht (Maass, Gouffé 312); es fehlt der zündende Funke (etwas, was mitreißt); der Funke sprang über (jmd. gewann plötzlich eine Beziehung zu jmdm., etw.); Ich liebe, wenn der Funke überspringt (Hörzu 9, 1977, 12); ihre Augen sprühten Funken (blitzten vor Erregung); ein Funken sprühender (brillanter) Geist; *ein Funken [von] (ein geringes Maß [von], ein bisschen): solange noch ein Funken Hoffnung besteht; ein [winziger] Funken Selbstvertrauen hätte ihm mehr genützt; Haben Sie einen Funken Zivilcourage? (Ziegler, Gesellschaftsspiele 109); keinen Funken [von] Ehrgefühl [im Leibe] haben; [mit etw.] den Funken ins Pulverfass werfen (durch etw. Unbedachtes, Geringfügiges ein Verhältnis, eine Lage so weit verschlimmern, dass es zum offenen Konflikt kommt); ... dass die Funken stieben/sprühen/fliegen (mit sehr großem Eifer, sehr intensiv): sie haben gearbeitet, dass die Funken stoben. 2. <meist Pl.> (in der historischen Uniform der Kölner Stadtsoldaten auftretende) Figur des [Kölner] Karnevals: Flotte Funken, stramme Offiziere, Minikarnevalisten und Tanzmariechen stürmen ... das Käfertaler Kulturhaus (MM 20. 1. 73, 19).

Universal-Lexikon. 2012.