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Bielefeld
Bie|le|feld:
Stadt am Teutoburger Wald.

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Bielefeld,
 
kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, liegt 113 m über dem Meeresspiegel am Durchgang einer alten Handelsstraße vom Rhein zur Elbe durch den Teutoburger Wald, 321 100 Einwohner. Bielefeld ist wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt Ostwestfalens; LG, Universität (1969 gegründet), Fachhochschulen, Westfalen-Kolleg. Bielefeld ist Tagungsort der Landessynode und Sitz der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen, hat Landesgeschichtliche Bibliothek, Kunsthalle, Historisches Museum, Bauernhaus-, Naturkunde- u. a. Museen; Textil- und Bekleidungsindustrie, Maschinenbau (Näh-, Werkzeug- und Druckmaschinen), Leder-, chemisch-pharmazeutische und Lebensmittelindustrie, Verlage und Druckhäuser. Im Stadtbezirk Gadderbaum südlich der Sparrenburg liegen die Bodelschwinghschen Anstalten (»Bethel«).
 
Stadtbild:
 
Fast die gesamte Innenstadt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Altstädter Nikolaikirche (Anfang 14. Jahrhundert, 1952-54 modern umgestaltet; mit Antwerpener Schnitzaltar, um 1520) und die Neustädter Marienkirche (begonnen um 1280, Chor 1320-30) wurden wiederhergestellt. Von den alten Häusern ist u. a. das Crüwellhaus (1530) erhalten; daneben frühe Industriebauten im Stil englisch-gotische Schlossarchitektur (Ravensberger Spinnerei 1855-62, Bielefelder Weberei 1864-98), Stadttheater (1904) mit Jugendstilfassade, Oetkerhalle (1929/30). Zu den bemerkenswerten Neubauten gehören die Kunsthalle (1966-68) von dem amerikanischen Architekten P. C. Johnson und die Stadthalle (1991) von dem Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg & Partner.
 
Geschichte:
 
Bielefeld, im 9. Jahrhundert als Bylanuelde erstmals genannt, wurde von den Grafen von Ravensberg als Siedlung mit Münsterschem Recht (Stadtrecht 1214) neu angelegt, im 13. Jahrhundert mit dem Bau der Burg Sparrenburg (im 16. Jahrhundert zur Festung ausgebaut) gesichert und durch Anlegung einer Neustadt (vor 1293) erweitert. Im 15. Jahrhundert Anschluss an die Hanse; seit dem 16. Jahrhundert Zentrum des norddeutschen Leinenhandels.
 
Literatur:
 
R. Vogelsang: Gesch. der Stadt B., 2 Bde. (1980-88).
 

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Bie|le|feld: Stadt am Teutoburger Wald.

Universal-Lexikon. 2012.