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Bajasid
Bajasid,
 
Bajesid, Bayazid, Bayazit, Bayezid, Bayezit, Beyazit, osmanischer Sultane:
 
 1) Bajasid I., genannt Yɪ̣ldɪrɪm [»der Blitz«], Sultan (1389-1402), * 1347 oder 1354 (?), ✝ Akşehir 8. 3. 1403, ältester Sohn und Nachfolger Murads I.; begründete die türkische Großmacht auf der Balkanhalbinsel. Bajasid unterwarf Serbien nach der Schlacht auf dem Amselfeld (15. 6. 1389), brachte Bulgarien 1393 endgültig unter türkischer Herrschaft und machte die Walachei nach der Schlacht von Rovine (1395) tributpflichtig. In Griechenland drang er bis Morea vor; Konstantinopel belagerte er vergeblich. Am 25. 9. 1396 schlug er bei Nikopol (Bulgarien) ein Kreuzfahrerheer unter König Sigismund von Ungarn und sicherte so die osmanische Herrschaft auf dem Balkan, unterlag aber den Mongolen unter Timur am 28. 7. 1402 bei Ankara und starb als dessen Gefangener.
 
 2) Bajasid II., genannt Vẹli [»der Heilige«], Sultan (1481-1512), * Demotika (heute Didimotichon, Verwaltungsbezirk Evros) 1448(?), ✝ bei Demotika 26. 5. 1512; ältester Sohn und Nachfolger Mehmeds II., Freund und Förderer der Derwische. Sein Bruder Djem machte ihm den Thron streitig. Neben Grenzkriegen auf dem Balkan (Eroberung der Herzegowina 1482) und - erfolglos - gegen die ägyptischen Mamelucken in Kilikien unternahm er Vorstöße gegen die Moldau, die seine Oberherrschaft anerkannte, und gegen Venedig, dessen griechische Stützpunkte er eroberte. Unter seiner Herrschaft fielen die Türken erstmals in Österreich und Siebenbürgen ein. 1512 erhob sich sein Sohn Selim I. gegen ihn und zwang ihn mithilfe der Janitscharen zur Abdankung. Bajasid ist der Bauherr der Bajasid-Moschee in Istanbul.
 
Literatur:
 
Der fromme Sultan Bayezid, hg. u. übers. v. R. F. Kreutel (nach altosman. Chroniken; Graz 1978).

Universal-Lexikon. 2012.