Ạmselfeld,
serbisch Kọsovo pọlje, tektonisches Becken in der Provinz Kosovo, Südwestserbien, Jugoslawien, ein 70 km langes, bis 15 km breites, von fruchtbaren und kohlenreichen (Braunkohle) jungtertiären Seeablagerungen erfülltes Senkungsfeld (600 m über dem Meeresspiegel) der Dinariden. Kohleabbau; fruchtbares Landwirtschaftsgebiet (u. a. Weinbau); Hauptorte: am Ostrand Priština, am Nordrand Kosovska Mitrovica.
Als Durchgangslandschaft zwischen Norden und Süden war das Amselfeld wiederholt Stätte entscheidender Schlachten. Am 28. 6. 1389 (Sankt-Veits-Tag, serbisch »Vidov dan«) besiegte ein türkisches Heer unter Sultan Murad I. in der »Schlacht auf dem Amselfeld« ein südslawisch-serbisches Heer unter Lazar I. Hrebeljanović. Die Folge war die Unterwerfung Serbiens unter türkische Herrschaft. - Am 19. 10. 1448 wurde der ungarische Reichsverweser J. Hunyadi mit seinem Heer auf dem Amselfeld von den Türken unter Murad II. geschlagen. - Die historische Bedeutung des Amselfelds und der Anspruch Serbiens auf dieses historische Kerngebiet machten es in jüngster Zeit wieder zum Brennpunkt politischer Interessen. (Kosovo, Geschichte; Serbien, Geschichte)
Universal-Lexikon. 2012.