Akademik

preisgeben
ausplaudern; enthüllen; verraten; (jemandem etwas) stecken (umgangssprachlich); offenbaren; (einer Gefahr) aussetzen

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preis|ge|ben ['prai̮sge:bn̩], gibt preis, gab preis, preisgegeben <tr.; hat (geh.):
1. nicht mehr (vor jmdm.) schützen:
sie haben ihn den Feinden preisgegeben.
Syn.: ausliefern, aussetzen, überantworten (geh.).
2. aufgeben:
seine Grundsätze preisgeben.
Syn.: abkommen von, ablassen von, abschreiben (ugs.), abschwören von, absehen von, aufstecken (ugs.), entsagen (geh.), fallen lassen, lassen von, sich lossagen von, verzichten auf, zu Grabe tragen (geh.), zurücktreten von.
3. nicht mehr geheim halten; verraten:
er hat die Geheimnisse preisgegeben.
Syn.: ausplaudern, ausposaunen (ugs.), verraten.

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preis||ge|ben 〈V. tr. 143; hat
1. nicht mehr schützen, einer Gefahr aussetzen (Person, Sache)
2. nicht bewahren, nicht für sich behalten (Geheimnis)
● jmdn. der Schande \preisgeben; jmdn. dem Spott der anderen \preisgeben; das Boot war den Wellen (hilflos) preisgegeben; der Witterung preisgegeben sein [Lehnübersetzung von frz. donner en prise „als Beute geben“; zu prise „Ergreifung, Fang“; → Prise]

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preis|ge|ben <st. V.; hat [ von frz. donner (en) prise, eigtl. = zum Nehmen, zur Beute hingeben; zu: prise, Prise] (geh.):
1. vor jmdm., etw. nicht mehr schützen; (der Not, Gefahr o. Ä.) überlassen; ausliefern:
jmdn., sich jmdm., dem Elend, der Verzweiflung p.;
die Haut allzu lange der starken Sonnenbestrahlung p.;
man gab ihn dem Gelächter der Leute preis;
die Bauten waren der Zerstörung preisgegeben.
2. aufgeben, hingeben (1); auf etw. verzichten:
seine Ideale p.;
keinen Fußbreit Boden gab er kampflos preis.
3. nicht mehr geheim halten; verraten:
ein Geheimnis p.

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preis|ge|ben <st. V.; hat [LÜ von frz. donner (en) prise, eigtl. = zum Nehmen, zur Beute hingeben; zu: prise, ↑Prise] (geh.): 1. vor jmdm., etw. nicht mehr schützen; (der Not, Gefahr o. Ä.) überlassen; ausliefern: jmdn., sich jmdm., dem Elend, der Verzweiflung p.; weil hier der Staat die Schwachen dem Starken schutzlos preisgebe (Thieß, Reich 304); die Haut, sich allzu lange der starken Sonnenbestrahlung p.; man gab ihn dem Gelächter der Leute preis; Von Naso maskiert und entlarvt, dem Klatsch und der Lächerlichkeit preisgegeben (Ransmayr, Welt 54); Es ist unschicklich, die einen wie die andern den Blicken Fremder preiszugeben (Stern, Mann 217); die Bauten waren der Zerstörung preisgegeben; sie gibt sich für Geld den Männern preis (geh.; prostituiert sich); Dass jede Frau, die mit irgendwem in irgendeine Wohnung geht, sich diesem Irgendjemand gleich auch unwiderruflich p. (geh.; hingeben 2 b) müsse (Kurier 12. 5. 84, 16). 2. aufgeben, ↑hingeben (1); auf etw. verzichten: Gebiete, sich, seine Selbstständigkeit, seine Ideale p.; Wer ... den Delinquenten nicht vom ersten Tage an in die Verbannung begleite, der habe seine verwandtschaftliche Nähe für immer preisgegeben (Ransmayr, Welt 131); keinen Fußbreit Boden gab er kampflos preis. 3. nicht mehr geheim halten; verraten: ein Geheimnis p.; Ihre wahre Funktion konnte er auf keinen Fall p. (Prodöhl, Tod 51); er könne nicht seine Gewährsleute p. (Kühn, Zeit 59); Hegemann hatte eine Formulierung gewählt, die nichts preisgab (erkennen ließ; Weber, Tote 231); doch das, was der Computer preisgegeben (übermittelt) hat, hat mir die Sprache verschlagen (Staessle, Herzradieschen 177).

Universal-Lexikon. 2012.