Ạrnstein,
ehemalige Prämonstratenserabtei in der Gemeinde Seelbach, Rhein-Lahn-Kreis, Rheinland-Pfalz. Die Grafen im Einrichgau nannten sich seit 1052 nach ihrer Burg Grafen von Arnstein; 1139 schenkte der letzte Graf, Ludwig III., die Burg den Prämonstratensern. Von der Blüte der Abtei zeugen die im 14. Jahrhundert vollendeten Bauwerke. Erhalten sind das Konventshaus und der Westteil der 1208 geweihten Klosterkirche, eine romanische Pfeilerbasilika. 1803 wurde das Kloster aufgehoben, 1919 wieder besetzt. Seither ist Arnstein Sitz der deutschen Provinz der Picpus-Gesellschaft, deren Mitglieder in Deutschland auch Arnsteiner Patres genannt werden.
Ạrnstein,
elektrotechnische Industrie, Backofen- und Bäckereimaschinenfabrik.
Das Schloss (1525 zerstört, Wiederaufbau 1540-44) und die katholische Pfarrkirche Sankt Nikolaus (15.-18. Jahrhundert) überragen das Stadtbild. Die spätgotische Wallfahrtskirche Maria Sondheim vor der Stadt enthält mehrere Grabsteine und Epitaphien der Herren von Hutten, u. a. das Epitaph des 1546 ermordeten Statthalters von Venezuela, Philipp von Hutten (Arbeit von Loy Hering).
Arnstein, 839 ersterwähnt, war seit 1292 Sitz eines würzburgschen Amts und erhielt 1317 Stadtrecht.
2) Burg südöstlich von Aschersleben, Sachsen-Anhalt, wurde 1135 von den Herren von Arnstedt errichtet, die sich seit dem 13. Jahrhundert Grafen von Arnstein nannten. Die Hauptlinie erlosch um 1292/96; Burg und Herrschaft kamen 1294 an die Grafen von Falkenstein, 1387 an die Grafen von Mansfeld, 1768 an die Freiherren Knigge.
Universal-Lexikon. 2012.