Ve|suv, der; -s:
Vulkan bei Neapel.
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Vesuv
[v-] der, italienisch Vesuvio, einziger gegenwärtig aktiver Vulkan des europäischen Festlandes, bei Neapel, Italien; ein Schichtvulkan aus Laven und Tuffen. Der heutige Kegel (1 281 m über dem Meeresspiegel; Kraterdurchmesser etwa 600 m, Tiefe 200-300 m; gegenwärtig nur schwache Fumarolentätigkeit) entstand seit dem 3. Jahrhundert n. Chr.; er ist aufgebaut im Zentrum des aufgebrochenen Calderaringes eines älteren Vulkans (im 8. Jahrhundert v. Chr. etwa 3 000 m hoch), von dem im Norden der Monte Somma (Punta del Nasone, 1 132 m über dem Meeresspiegel) erhalten ist. Zwischen dem heutigen Vulkankegel und dem Monte Somma erstreckt sich sichelförmig die Calderasenke (Atrio del Cavallo und Valle dell'Inferno). Die größte bekannte Höhe (1 322 m über dem Meeresspiegel) erreichte der Vesuv in der Eruptionsperiode 1872-1906. Der Magmenherd liegt in 5,5 km Tiefe. Die Entwicklung des Ur-Somma begann vor 10 000 Jahren. - Der Vesuv galt im Altertum als erloschen; 79 n. Chr. vernichtete der große Ausbruch Pompeji, Herculaneum und Stabiae sowie römische Villenanlagen der Umgebung (z. B. Boscoreale). Hierbei wurden Teile des Vesuv/Monte Somma fortgesprengt. Zeiten größerer Aktivität wechselten mit mehrjährigen Ruhepausen. Die letzten größeren Eruptionen waren 1906 und 1944. Während der Aschenkegel und die jüngsten Laven nahezu vegetationslos sind, ist die ältere verwitterte Lava fruchtbarer Boden. Bis 800 m über dem Meeresspiegel sind Lavafelder mit Kiefern, Aschen mit Ätnaginster und Robinien aufgeforstet worden. Tiefer finden sich Kiefernaufforstungen und Edelkastanien, unter 300 m über dem Meeresspiegel Rebkulturen und Aprikosenpflanzungen. In der tieferen, dicht besiedelten Stufe Obstbäume, Reben, Haselnusskulturen. Daran schließt sich die Ebene mit Bewässerungsland (u. a. Gemüse) an. Im Westen des Monte Somma liegt (608 m über dem Meeresspiegel) das Vulkanologisches Observatorium von 1845. Zum Kraterrand (1 158 m über dem Meeresspiegel) führt von 754 m über dem Meeresspiegel eine Sesselbahn, ferner eine Straße bis 1 017 m über dem Meeresspiegel.
H.-G. Wagner: Die Kulturlandschaften am V. (1967);
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Ve|suv, der; -s: Vulkan bei Neapel.
Universal-Lexikon. 2012.