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Trentino-Südtirol,

 

italienisch Trentino-Ạlto Adige [- 'aːdidʒe], 1948-72 amtlich deutsch Trentino-Tiroler Ẹtschland, autonome Region in Italien, 13 607 km², 929 600 Einwohner, umfasst die mit besonderen Autonomierechten ausgestattete Provinz Bozen (Südtirol) und die Provinz Trient. Hauptstadt ist Trient. - Südlich der Alpen-Hauptwasserscheide gelegen, reicht T.-S. von den Zentralalpen im Norden (Ötztaler, Stubaier, Zillertaler Alpen, Sarntaler Alpen) und Westen (Ortlergruppe) über die Südlichen Kalkalpen (Adamellogruppe, Brenta, Dolomiten) bis zum Gardasee und auf die Höhen der Lessinischen Alpen. Die Längstäler von Etsch und Rienza und das Quertal der Etsch sind von Gletschern überformt, übertieft und mit Schutt erfüllt. Innerhalb des sommerregenreichen Hochgebirges bilden die Talungen trockenwarme Gunsträume für Obst- und Weinbau. Waldweide- und Wiesenwirtschaft, zum Teil mit Bewässerung, nutzen höhere und steile Hanglagen. Kleine Dörfer, Weiler und Einzelhöfe bestimmen das Bild der Kulturlandschaft in der Provinz Bozen, eng gebaute Dörfer das der Provinz Trient. T.-S. hat fünf Naturparks (Schlern, Puez-Geisler und Texelgruppe in Südtirol, Adamello-Brenta und Paneveggio-Pale di San Martino im Trentino) und den Stilfser-Joch-Nationalpark; stark ausgebautes Fremdenverkehrsangebot (u. a. Klimakuren, Alpinismus, Wintersport). Industriestandorte (v. a. Metallverarbeitung, Stahl- und Aluminiumindustrie, Fahrzeugbau, Holz- und Textilindustrie) sind die großen Talsiedlungen, die zugleich auch als Verwaltungs- und Fremdenverkehrszentren fungieren; Wasserkraftwerke liefern elektrische Energie für die Poebene, Bozen und Trient. Der wichtigste Fernverkehrsweg von Norden nach Süden führt mit Eisenbahn und Autobahn über die Brennerlinie, Eisack- und Etschtal. Die Provinz-Grenze zwischen Bozen und Trient entspricht etwa der traditionellen deutsch-italienischen Sprachgrenze (Salurner Klause). Ladinisch wird im Grödner Tal, im Gader- und Fassatal gesprochen. (Südtirol)

 

Literatur:

 

E. Migliorini: Trentino-Alto Adige (Neapel 1971);

 R. Loose: Agrargeographie des südwestl. Trentino (1983).