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Solingen
So|lin|gen:
Stadt in Nordrhein-Westfalen.

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Solingen,
 
Kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, 225 m über dem Meeresspiegel, im Bergischen Land, 165 600 Einwohner; Landesinstitut für internationale Berufsbildung Nordrhein-Westfalen, Landeszentrum für Zuwanderung Nordrhein-Westfalen, Walter-Bremer-Institut, Lehranstalt für pharmazeutisch-technische Bildung, Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft, Fachschule für Metallgestaltung und Galvanotechnik, Zentralstelle für deutschsprachigen Chorgesang; Rheinisches Industriemuseum (Abteilung Solingen), Deutsches Klingenmuseum, Museum Baden (G. Meistermann), Museum Balkhauser Kotten, im Ortsteil Burg an dem Wupper Berg. Heimatmuseum (seit 1951 mit »Gedenkstätte des deutschen Ostens«); Theater und Konzerthaus. Solingen ist Zentrum der deutschen Schneid- und Besteckwarenindustrie mit weltweitem Export (»Solingen« ist eine durch Gesetz von 1938 in Deutschland sowie seit 1995 innerhalb der EU geschützte Herkunfts- und Qualitätsbezeichnung für Schneid- und Besteckwaren aus Solingen). Daneben Herstellung von Schirmen, Maschinen- und Autozubehör sowie Galvanotechnik, Gießereien und Elektroindustrie.
 
Stadtbild:
 
Der historische Baubestand wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, erhalten blieb der Stadtteil Gräfrath mit katholischer Pfarrkirche Sankt Mariä Himmelfahrt (1690, mit Teilen des gotischen Vorgängerbaus und originaler barocker Ausstattung), ehemalige Stiftskirche eines 1185 gegründeten Damenstifts und späteren Klosters, das nach Umbau seit 1991 das Deutsche Klingenmuseum beherbergt. - Die Müngstener Brücke über dem Tal der Wupper (erbaut 1894-97) ist mit 107 m Höhe die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands. - Im Ortsteil Burg an der Wupper »Schloss Burg« (ursprünglich 12. Jahrhundert, 1887 wieder aufgebaut); in Oberburg Martinskirche (12. bis 17. Jahrhundert); in Unterburg evangelische Kirche (1732-35) mit bäuerlicher Barockausstattung und zahlreiche bergische Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts
 
Geschichte:
 
Solingen, 965 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1374 Stadt. 1889 wurde Solingen mit Dorp vereinigt. Seit 1929 besteht durch die Städtevereinigung Solingen, Ohligs, Wald, Gräfrath und Höhscheid die heutige Großstadt, die 1975 im Zuge der kommunalen Neugliederung durch Eingemeindungen (so Burg an der Wupper) nochmals wuchs. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelte sich in Solingen eine bedeutende Eisen verarbeitende Industrie. Burg an der Wupper war von 1130 bis Anfang des 16. Jahrhunderts Residenz der Grafen und Herzöge von Berg.
 
Literatur:
 
F. Hendrichs: S. u. seine Stahlwarenindustrie (21952);
 H. Rosenthal: S. Gesch. einer Stadt, 3 Bde. (1-21973-77);
 P. Elsner: Solinger Bibliogr. (1986);
 P. Lindmüller: Remscheid u. S. im industrie-geograph. Entwicklungsvergleich, 2 Tle. (1986);
 K. Tiborski: S. - baul. Innovation u. lokale Persistenz (1987);
 H. Laute: Die Herren von Berg. Auf den Spuren der Gesch. des Bergischen Landes 1101-1806 (21989);
 J. Putsch: Vom Ende qualifizierter Heimarbeit. Entwicklung u. Strukturwandel der Solinger Schneidwarenindustrie von 1914 bis 1960 (1989).
 

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So|lin|gen: Stadt in Nordrhein-Westfalen.

Universal-Lexikon. 2012.