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Rais
Ra|is, der; -, -e u. Ruasa [arab. ra'īs = Oberhaupt, zu: ra's, Ras]:
1. <o. Pl.> in arabischen Ländern Titel einer führenden Persönlichkeit, bes. des Präsidenten.
2. Träger dieses Titels.

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I
Raịs
 
[arabisch »Oberhaupt«], in den arabischen Ländern ursprünglicher Titel für leitende Persönlichkeiten (z. B. Bürgermeister), in neuester Zeit oft Ehrenbezeichnung für Persönlichkeiten mit charismatischer Ausstrahlung.
II
Rais,
 
1) [rɛ], Gilles de Lavạl, Baron von Rais (Retz), Marschall von Frankreich, * Schloss Champtocé (bei Angers) 1404, ✝ (hingerichtet) Nantes 26. 10. 1440; kämpfte bei Orléans an der Seite der Jeanne d'Arc. Später widmete er sich der schwarzen Magie und marterte und tötete in Verbindung damit viele von seinen Leuten geraubte Kinder (v. a. Knaben); seine Person wird gelegentlich mit dem Stoff des Märchens »Blaubart« in Verbindung gebracht.
 
 2) [rajs], Karel Václav, tschechischer Schriftsteller, * Lázně Bělohrad (Ostböhmisches Gebiet) 4. 1. 1859, ✝ Prag 8. 7. 1926; Lehrer; begann mit Gedichten und historischen Erzählungen und schilderte dann in Erzählungen und Romanen realistisch, bisweilen sentimental das Leben in den Dörfern am Fuß des Riesengebirges und der Böhmisch-Mährischen Höhe. In dem Roman »O ztraceném ševci« (2 Bände, 1918/19-20) führte er das Nationalitätenproblem ins Dorfsujet ein.
 
Weitere Werke: Erzählungen: Výminkáři (1891); Rodiče a děti (1893).
 
Romane: Zapadlí vlastenci (1894); Kalibův zločin (1895; deutsch Kaliba's Verbrechen); Západ (1896).
 
Ausgabe: Vybrané spisy, 10 Bände (1959-65).

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Ra|is, der; -, -e u. Ruasa [arab. ra'īs = Oberhaupt, zu: ra's, ↑Ras]: 1. <o. Pl.> in arabischen Ländern Titel einer führenden Persönlichkeit, bes. des Präsidenten. 2. Träger dieses Titels.

Universal-Lexikon. 2012.