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Mün|ze ['mʏnts̮ə], die; -, -n:mit einer Prägung versehenes Geldstück aus Metall:
in Münzen zahlen; Münzen fälschen, sammeln.
Syn.: ↑ Kleingeld.
Zus.: Erinnerungsmünze, Gedenkmünze, Goldmünze, Kupfermünze, Silbermünze.
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Mụ̈n|ze 〈f. 19〉
1. mit Bild- u. Schriftprägung versehenes Metallgeldstück, dessen Gewicht u. Zusammensetzung genau festgelegt sind (Gold\Münze, Kupfer\Münze, Scheide\Münze, Gedenk\Münze)
2. Münzstätte, Münzanstalt
● \Münzen prägen, schlagen, fälschen, sammeln; klingende \Münze Münzen, Hartgeld; etwas für bare \Münze nehmen 〈fig.〉 blind glauben; in klingender \Münze bezahlen bar bezahlen; jmdm. etwas (eine Bosheit o. Ä.) mit gleicher \Münze heimzahlen 〈fig.〉 mit Gleichem vergelten [<ahd. munizza (<*munita) <lat. moneta „gemünztes Geld“; nach der röm. Münzstätte im Tempel der altröm. Göttin Juno Moneta, → Moneten]
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Mụ̈n|ze , die; -, -n [mhd. münze, ahd. muniʒʒa < lat. moneta = Münzstätte; Münze]:
1. aus Metall hergestelltes, scheibenförmiges Geldstück von bestimmtem Gewicht u. Feingehalt u. mit beidseitigem Gepräge:
eine alte M.;
ausländische -n;
eine M. aus Gold;
-n prägen, sammeln;
neue -n in Umlauf setzen;
-n einziehen, aus dem Verkehr ziehen;
eine M. werfen (eine Münze hochwerfen, um die Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten davon abhängig zu machen, welche Seite nach oben zu liegen kommt);
☆ klingende M. (geh.; bares Geld; Geld, aus dem man Nutzen od. Gewinn ziehen kann: eine Idee in klingende M. umsetzen);
etw. für bare M. nehmen (an der Ernsthaftigkeit von jmds. Äußerung törichterweise nicht zweifeln);
jmdm. etw. in/mit gleicher M. heimzahlen (jmdm. etw. auf die gleiche üble Art vergelten).
2. Münzstätte.
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Münze
[althochdeutsch munizza, von lateinisch moneta »Münzstätte«, »Münze«],
1) Kurzbezeichnung für Münzanstalt.
2) eine weltweit verbreitete Form des Metallgeldes, dessen Nennwert vom Münzherrn durch das Münzbild garantiert wird. In sämtlichen modernen Währungen stellen Münzen nur noch Scheidemünzen dar und werden aus unedlen Metallen beziehungsweise Metalllegierungen hergestellt. Edelmetalle wie Silber, Gold, Platin oder Palladium verwendet man nur noch für Gedenkmünzen oder Anlagemünzen, die sich nicht in der Zirkulation befinden (offiziell sind sie aber Zahlungsmittel), weil ihr Wert den Nennwert häufig weit übersteigt.
Kurantmünzen repräsentieren im Unterschied zu den Scheidemünzen ihren Nennwert durch ihren Edelmetallgehalt (Kurant). Rechnungsmünzen waren Werteinheiten, die als ausgeprägte Münzen nicht oder nicht mehr existierten, sondern durch umlaufende Münzsorten dargestellt wurden, z. B. der französische Livre oder der Meißner Gulden.
Äußeres, Material:
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind moderne Münzen rund und von beiden Seiten geprägt. Im chinesischen Kulturkreis und bei einigen europäischen Kolonialmächten (z. B. Belgien, Frankreich) gab es Münzen mit einem eckigen oder runden Loch im Zentrum, durch das die Münze auf Schnüre aufgefädelt werden konnten (Käsch). Die Vorderseite (Avers) einer Münze zeigt das staatliche Hoheitszeichen (Wappen, Herrscherporträt), die Rückseite (Revers) die Wertangabe. Zu den häufigsten Münzwerkstoffen Münzmetalle. Als Material für Notmünzen dienten z. B. auch Blei, Eisen, Zink, Zinn, Karton, Porzellan.
Bis in die Neuzeit war es nicht die Regel, dass auf den Münzen eine Münzbezeichnung vorhanden war. Häufig gab es lediglich Zahlenangaben mit unterschiedlichem Bezug. Die Zahl 24 z. B. innerhalb eines großen Reichsapfels bedeutete, dass 24 solcher Münzen (Groschen) einen Taler ergaben (befand sich die 24 aber innerhalb eines kleinen Reichsapfels auf der Brust des Reichsadlers, so war es ein 24-Kreuzer-Stück oder ein Taler, der Unterschied wurde in der Größe der Münze deutlich). Andere Zahlenangaben bezogen sich auf den zugrunde liegenden Münzfuß, z. B. »14 auf eine feine Mark« auf Talern nach dem preußischen Reichstalerfuß (14 dieser Taler mussten eine Gewichtsmark Feinsilber enthalten). Münznamen entstanden u. a.: nach der Farbe, z. B. Albus, Asper; nach dem Münzbild, z. B. Mariengroschen, Teston, Löwentaler; nach der Umschrift, z. B. Dukat, Prager Groschen; nach der Form, z. B. Groschen, Dicken, Schwaren; nach dem Metall, z. B. Aureus, Gulden, Argenteus; nach dem Münzherrn, z. B. Louisdor, Philippstaler; nach dem Münzmeister, z. B. Pignatelle, Tympf; nach dem Herkunftsort, z. B. Taler, Turnose; nach einem Gewichts- oder Zählmaß, z. B. Pfund, Miliarense, Sechsling. Nicht wenige Münznamen sind aus Spottnamen entstanden, z. B. Blamüser, Stiefelknecht, Wanze.
Gegossene Münzen aus Bronze sind wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert v. Chr. in China hergestellt worden; sie blieben jedoch ohne Auswirkungen auf den kleinasiatisch-griechischen Kulturkreis, wo im 7. Jahrhundert v. Chr. in Lydien die ersten Münzen aus Elektrum, einer natürlich vorkommenden Legierung von Gold und Silber, geprägt wurden. In den griechischen Poleis entwickelte sich eine große Vielfalt künstlerisch zum Teil hoch stehender Münzbilder, wobei die Münzen nach unterschiedlichen Münzfüßen geschlagen wurden. Wichtigste Handelsmünze der griechischen Antike war die silberne Tetradrachme (Drachme), die besonders von Athen mit dem Bild einer Eule (Steinkauz) aus dem Silber des Lauriongebirges in sehr hohen Stückzahlen geprägt wurde (daher das Sprichwort »Eulen nach Athen tragen«). Im antiken Römischen Reich war der silberne Denar die wichtigste Münze, in Gold wurde der Aureus geprägt, Rechnungsmünze war jedoch der Sesterz, der aber im Unterschied zu den Rechnungsmünzen des Mittelalters und der Neuzeit auch als Münze vorhanden war. Unter Konstantin dem Großen wurde der Aureus vom Solidus abgelöst, der im Byzantinischen Reich dann über Jahrhunderte geschlagen wurde. Im Fränkischen Reich trat an die Stelle des Solidus dessen Drittelstück (Triens, Tremissis) aus Gold. Unter den Karolingern wurde im 8. Jahrhundert der silberne Denar (Pfennig) zur dominierenden Münze und blieb bis ins 13. Jahrhundert - von wenigen Obolen (Halbpfennigen) abgesehen - in Europa die einzige geprägte Münze (in Teilen des Heiligen Römischen Reiches als Brakteat). Süditalien bildete insofern eine Ausnahme, als dort bereits vor 1250 der goldene Augustalis, seit dem 11. Jahrhundert Kupfermünzen und gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Grossi geprägt wurden. Der Grundtyp der Groschen entstand jedoch 1266 mit dem Denarius Grossus Turonensis in Frankreich (Groschen). Der Ursprung der bedeutenden spätmittelalterlichen Goldmünzen liegt in Italien (z. B. Dukat, Zecchino, Fiorino), von wo sie sich über ganz Europa ausbreiteten. 1500 begann dann die Massenproduktion des Talers als Silberäquivalent des Guldens im sächsischen und 1520 auch im böhmischen Erzgebirge (Joachimstaler). Diese große Silbermünze wurde von den europäischen Staaten übernommen (Écu, Crown) und als Peso und Dollar auch zur wichtigsten Münze der Neuen Welt. In Deutschland wurde der Taler erst nach der Reichsgründung durch die Mark verdrängt.
Das Recht, Münzen zu prägen, steht dem Münzherrn als dem Inhaber der Münzhoheit (Münzregal) zu, der dieses Recht auch anderen verleihen kann. In Deutschland gehört das Münzwesen zur ausschließlichen Gesetzgebungskompetenz des Bundes (Art. 73 Nummer 4 GG). Maßgebend ist das Gesetz über die Ausprägung von Scheidemünzen vom 8. 7. 1950.
Der gesetzl. Schutz der M. u. Medaillen. Münzgesetz mit den einschlägigen Bestimmungen, bearb. v. E. Dreher u. a. (1975);
S. Uhl: Die Entstehung der M., in: Geldgeschichtl. Nachr., Jg. 25 (1990).
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Mụ̈n|ze, die; -, -n [mhd. münze, ahd. muniʒʒa < lat. moneta = Münzstätte; Münze]: 1. aus Metall hergestelltes, scheibenförmiges Geldstück von bestimmtem Gewicht u. Feingehalt u. mit beidseitigem Gepräge: eine silberne, alte, echte, ungültige, abgegriffene M.; inländische, ausländische, fremde -n; eine M. aus Gold; eine M. in einen Automaten einwerfen; diese -n verlieren ihren Wert, verlieren an Wert; -n prägen, fälschen, sammeln; neue, falsche -n in Umlauf setzen; -n beim öffentlichen Fernsprecher nachwerfen; -n einziehen, aus dem Verkehr ziehen; eine M. werfen (eine Münze hochwerfen, um die Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten davon abhängig zu machen, welche Seite nach oben zu liegen kommt); dann kam der Tag, da sie ihr Geld nicht mehr in harter M. ... erhielt (Süskind, Parfum 39); Ü Er speist die Fragende nicht ab mit der billigen M. des Mitleids (Joho, Peyrouton 178); *klingende M. (geh.; bares Geld; Geld, aus dem man Nutzen od. Gewinn ziehen kann): eine Idee in klingende M. umsetzen; etw. in klingender M. bezahlen; etw. für bare M. nehmen (an der Ernsthaftigkeit von jmds. Äußerung törichterweise nicht zweifeln): Vielleicht sollte man diese sich meist in hohler Rhetorik erschöpfenden Kurzplädoyers nicht für bare M. nehmen (Reich-Ranicki, Th. Mann 147); jmdm. etw. in/mit gleicher M. heimzahlen (jmdm. etw. auf die gleiche üble Art vergelten). 2. Münzstätte.
Universal-Lexikon. 2012.