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Phrygien
Phry|gi|en; -s:
historisches Reich in Kleinasien.

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Phrygi|en,
 
griechisch Phrygịa, historische Landschaft in Innerkleinasien auf der westlichen Hochebene Anatoliens mit Kernbereich am Oberen Sangarios (heute Sakarya). Die indogermanischen Phryger sind wahrscheinlich erst nach 1100 v. Chr. aus dem Balkangebiet eingewandert, angezogen durch das nach dem Ende des Hethiterreiches entstandene Machtvakuum. Das phrygische Reich des 8. Jahrhunderts v. Chr. (Hauptstadt Gordion), in dem mehrfach die Königsnamen Gordios und Midas begegnen, stand in fruchtbarem kulturellem Austausch mit den Griechen und Urartäern. In der phrygischen Religion stand der Kult um die Göttin Kybele im Mittelpunkt. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts brach das Reich unter dem Ansturm der Kimmerier zusammen (Selbstmord des letzten Königs Midas). Seitdem stand Phrygien unter lydischer Oberhoheit, seit 546 v. Chr. unter persischer, seit Alexander dem Großen unter makedonischer Herrschaft. Im nordöstlichen Phrygien setzten sich im 3. Jahrhundert v. Chr. die Galater fest. Das westliche Phrygien wurde 188 v. Chr. Teil des Pergamen. Reichs, 133 v. Chr. mit diesem römisch (Teil der Provinz Asia). Unter Diokletian wurden die Provinzen Phrygia I und II gebildet. - Die ersten christlichen Gemeinden des Landes gehen auf Paulus zurück.
 
Literatur:
 
W. M. Ramsay: The cities and bishoprics of Phrygia, 2 Bde. (Oxford 1895-97, Nachdr. New York 1975);
 R. D. Barnett: Phrygia and the peoples of Anatolia in the Iron age (Cambridge 1967);
 E. Kaspar u. H.-D. Kaspar: P. Ein sagenumwobenes Königreich in Anatolien (1990).
 

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Phry|gi|en; -s: historisches Reich in Kleinasien.

Universal-Lexikon. 2012.