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Galater,

 

lateinisch Gạlatae, griechisch Galatai, Bund von drei keltischen Stämmen (Tolistoagier oder Tolistobogier, Tektosagen, Trokmer), die um 278 v. Chr. von der Balkanhalbinsel in die nach ihnen Galatien genannte inneranatolische Landschaft an den Flüssen Halys (heute Kɪzɪlɪrmak) und Sangarius (Sakarya) und im Gebiet von Ankyra (Ankara) einwanderten. Von dort aus suchten sie die griechischen Küstenstädte und das Innere Kleinasiens durch ständige Plünderungszüge heim. 189 v. Chr. wurden sie von den Römern entscheidend geschlagen; 64 machte Pompeius Galatien zum römischen Klientelstaat. Nach dem Tod des letzten galatischen Herrschers Amyntas 25 v. Chr. wurde das Gebiet unter Augustus römische Provinz. Die Galater bewahrten ihr Volkstum und ihre Sprache bis in die römische Kaiserzeit (Galaterbrief). - Von den Kämpfen der Galater mit den Königen von Pergamon zeugen Werke wie der Pergamonaltar (von Eumenes II. als Symbol seines Sieges über die Galater erbaut) und der »sterbende Gallier« (Attalische Weihgeschenke).

 

Die Sprache der Galater (Galatisch) ist eine festlandkeltische, dem Gallischen nahe stehende Sprache, bezeugt durch Namen (Personen-, Götter-, Stammes-, Ortsnamen) und Glossen; Inschriften fehlen. Umstritten ist die Authentizität eines Zitats des heiligen Hieronymus, der in seinem Kommentar zum Galaterbrief für das 4. Jahrhundert Ähnlichkeiten zwischen dem Galatischen und der gallischen Sprache der Treveri von Trier feststellt.

 

Literatur:

 

F. Stähelin: Gesch. der kleinasiat. G. bis zur Errichtung der röm. Provinz Asia (²1907);

 B. Levick: Roman colonies in southern Asia Minor (Oxford 1967);

 G. Nachtergael: Les Galates en Grèce et les Sôtéria de Delphes (Brüssel 1977);

 E. S. Gruen: The Hellenistic world and the coming of Rome, 2 Bde. (Berkeley, Calif., 1984).

 

Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:

 

Kelten: Im Lande der Druiden