Akademik

Derivat
Ausführung; Variante; Modifikation; Version; Anpassung; Spielart (umgangssprachlich); Abart; Variation; Abwandlung; Veränderung; Mutation; Abkömmling

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De|ri|vat 〈[ -va:t] n. 11; Pl. a.: -ta
1. 〈Chem.〉 Verbindung, die aus einer anderen durch Ersatz (Substitution) von Atomen durch andere Atome od. Atomgruppen abgeleitet u. dargestellt wird; Sy Abkömmling
2. 〈Sprachw.〉 durch Derivation gebildetes Wort; oV Derivativ, Derivativum
3. 〈Börse〉 Handelsobjekt, das von einem Basiswert (von Aktien, Anleihen, Devisen, Rohstoffen u. a.) abgeleitet ist
● \Derivate von Aktien nennt man Aktienoptionen [zu lat. derivatus, Part. Perf. zu derivare „ableiten“]

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De|ri|vat [lat. derivare, derivatus = ableiten], das; -s, -e; Syn.: abgeleitete Verbindung, Abkömmling: eine aus einer chem. Verb. in einer meist einfachen Reaktion hergestellte neue Verb., die die Verwandtschaft mit dem Ausgangsstoff noch deutlich erkennen lässt, z. B. Acetamid als D. der Essigsäure. In der analytischen Chemie werden oft vor der qual. oder quant. Analyse fl. oder flüchtige Stoffe in schwerlösliche D. u. feste in fl., gaschromatisch trennbare D. umgewandelt (Derivatisierung).

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De|ri|vat, das; -[e]s, -e [zu lat. derivatum, 2. Part. von: derivare, derivieren]:
1. (Sprachwiss.) abgeleitetes Wort (z. B. »Schönheit« von »schön«).
2. (Chemie) chemische Verbindung, die aus einer anderen entstanden ist.
3. (Biol.) Organ, das sich auf ein entwicklungsgeschichtlich älteres zurückführen lässt.
4. [eigtl. = Vertrag, der sich aus einem anderen ableitet] (Bankw.) finanzwirtschaftlicher Vertrag über die Rechte beim Kauf od. Verkauf im Rahmen bestimmter Finanzgeschäfte:
der Einsatz von -en zur Absicherung gegen Marktrisiken.

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I
Derivat
 
[engl. flavor] das, ein Abkömmling eines Systems. Beispielsweise wurde das Betriebssystem Linux von Unix abgeleitet und stellt damit ein Derivat von Unix dar. Derivate von Programmiersprachen heißen Dialekte.
II
Derivat
 
[zu lateinisch derivare »ableiten«] das, -(e)s/-e,  
 1) Biologie: Organ oder Organteil als Abkömmling einer in der Entwicklung vorausgehenden einfachen Gewebsbildung.
 
 2) Chemie: Abkömmling einer Verbindung, bei der ein Atom oder mehrere Atome durch andere Atome oder Atomgruppen ersetzt sind, wobei das Molekülgerüst im Wesentlichen erhalten bleibt. Zwischen Derivaten besteht eine enge chemische Verwandtschaft.

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De|ri|vat, das; -[e]s, -e [zu lat. derivatum, 2. Part. von: derivare, ↑derivieren; 4: eigtl. = Vertrag, der sich aus einem anderen ableitet]: 1. (Sprachw.) abgeleitetes Wort (z. B. „Schönheit“ von „schön“). 2. (Chemie) chemische Verbindung, die aus einer anderen entstanden ist: ... soll die neue Gesellschaft in Japan ein spezielles Polyamidharz ... und -e produzieren (NZZ 30. 8. 83, 9). 3. (Biol.) Organ, das sich auf ein entwicklungsgeschichtlich älteres zurückführen lässt. 4. (Bankw.) finanzwirtschaftlicher Vertrag über die Rechte beim Kauf od. Verkauf im Rahmen bestimmter Finanzgeschäfte: der Einsatz von -n zur Absicherung gegen kurzfristige Marktrisiken; Auf sachlicher Ebene ist die Bearbeitung der klassischen Bankgeschäfte trivial im Vergleich zu den -en wie Zinsswaps, Optionen und Wertpapiere (Handelsblatt 26. 5. 98, 32).

Universal-Lexikon. 2012.