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retten
sichern; erlösen; zurückholen; bergen; raushauen (umgangssprachlich); rausboxen (umgangssprachlich)

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ret|ten ['rɛtn̩], rettete, gerettet <tr.; hat:
1. (vor dem drohenden Tod) bewahren; (aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation) befreien:
einen Ertrinkenden retten; jmdm. das Leben retten; jmdn. aus Lebensgefahr retten; er konnte sich durch einen Sprung aus dem Fenster retten; vor dem drohenden Bankrott retten.
Syn.: bergen, erlösen, erretten.
2. vor (durch Zerstörung, Verfall, Abhandenkommen o. Ä.) drohendem Verlust bewahren:
den Baumbestand retten; der Restaurator konnte das Gemälde retten.
Syn.: erhalten, haltbar machen, konservieren.
3. in Sicherheit bringen; aus einem Gefahrenbereich wegschaffen:
sich ans Ufer retten; seine Habe, sich ins Ausland, über die Grenze retten.
4. bis in eine bestimmte Zeit hinein, über eine bestimmte Zeit hinweg erhalten, vor dem Untergang, Verlust bewahren:
Kunstschätze durch, über die Kriegswirren retten.

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rẹt|ten 〈V. tr.; hat(aus Gefahr) befreien, in Sicherheit bringen, bewahren ● sich \retten; rette sich, wer kann! ● Hab und Gut \retten; jmdm. das Leben \retten; die Schiffbrüchigen, Verunglückten konnten gerettet werden ● sich aufs Dach \retten; jmdn. aus dem Feuer \retten; er konnte sich durch die Flucht \retten; er ist nicht mehr zu \retten 〈fig.; umg.〉 es ist sinnlos zu hoffen, einen positiven Einfluss auf ihn ausüben zu können; sich unter ein schützendes Dach \retten; jmdn. vor dem Ertrinken, vor drohender Schande \retten ● er erschien als \rettender Engel 〈fig.; umg.〉; da kam ihm der \rettende Gedanke; eine \rettende Tat [<ahd. (h)retten <westgerm. *hradjan; zu vorgerm. *krath- „entreißen, befreien“]

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rẹt|ten <sw. V.; hat [mhd. retten, ahd. (h)retten, H. u.]:
1. aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation befreien u. dadurch vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o. Ä. bewahren:
einen Ertrinkenden r.;
jmdn. aus den Flammen, vor dem Tod r.;
jmdm. das Leben r.;
er rettete sich durch einen Sprung aus dem Fenster;
ein Zufall hat sie gerettet;
das rettende (sichere) Ufer erreichen;
den Baumbestand r;
wichtige Dokumente vor der Vernichtung r.;
Kunstschätze durch, über die Kriegswirren r. (vor dem Verlust, vor der Vernichtung bewahren);
Ü seine Ehre r.;
die Situation r. (verhindern, dass sie peinlich o. Ä. wird);
er hatte die rettende (einen Ausweg aufzeigende) Idee;
R rette sich, wer kann! (scherzh.; Warnung vor etw. Unangenehmem, Lästigem);
bist du, ist er usw. noch zu r.? (ugs.; bist du, ist er usw. denn verrückt?);
nicht mehr zu r. sein (ugs.; völlig verrückt, sehr unvernünftig sein);
sich vor etw. nicht [mehr], kaum [noch] zu r. wissen/r. können (von etw. mehr haben, bekommen, als einem lieb ist: sie kann sich vor Anrufen, Aufträgen, Verehrern kaum noch r.)
2. in Sicherheit bringen; aus einem Gefahrenbereich wegschaffen:
sich ans Ufer retten;
sich, seine Habe ins Ausland, über die Grenze r.;
Ü sich ins Ziel r. (Sport; mit knapper Not vorm Überholtwerden das Ziel erreichen).
3. (Mannschaftsspiele) ein gegnerisches Tor o. Ä. im letzten Moment verhindern:
der Torwart rettete mit einer Parade;
auf der Linie r. (den Ball auf der Torlinie erreichen u. so das drohende Tor verhindern).

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rẹt|ten <sw. V.; hat [mhd. retten, ahd. (h)retten, H. u.]: 1. aus einer Gefahr, einer bedrohlichen Situation befreien u. dadurch vor Tod, Untergang, Verlust, Schaden o. Ä. bewahren: einen Ertrinkenden, eine Schiffbrüchige r.; jmdn. aus den Flammen, aus Lebensgefahr, aus Todesgefahr, vor dem Tod, vor dem Verhungern, vor dem drohenden Bankrott r.; Ich habe ihn nicht vergiftet, ich habe ihn nur vor dem Galgen gerettet (Rinser, Mitte 142); sich selbst r. können; er rettete sich durch einen Sprung aus dem Fenster, mit dem Fallschirm; wir sind gerettet (außer Lebensgefahr); ein Zufall, eine Bluttransfusion hat sie gerettet (hat ihr die Rettung gebracht); um ihr Junges zu r., opferte sich die Hirschkuh; das rettende (sichere) Ufer erreichen; sein Leben r.; Ganz in der Stille ... hatte ich alle die Meinen und dazu unser Hab und Gut gerettet (Bergengruen, Rittmeisterin 358); wichtige Dokumente vor der Vernichtung r.; der Restaurator konnte das Gemälde nicht mehr r.; den sterbenden Wald r.; Kunstschätze durch, über die Kriegswirren r. (hinüberretten); R rette sich, wer kann! (scherzh.; Warnung vor etw. Unangenehmem, Lästigem); bist du, ist er usw. noch zu r.? (ugs.; ist dir, ihm usw. noch zu helfen?; bist du, ist er usw. noch bei Sinnen? ); Ü die Situation r. (verhindern, dass sie peinlich o. ä. wird); der Frieden war noch einmal gerettet (bewahrt); Ich ... fuhr nach Brasilien, um unsere Ehe zu r. (Faller, Frauen 7); Das Knie war zerschmettert und nicht zu r. (zu operieren, zu heilen; Remarque, Triomphe 153); jmds., seine Ehre r.; wenn ein Krimi gesendet wird, ist für ihn der Abend gerettet (ugs.; ist er zufrieden); er hatte die rettende (einen Ausweg aufzeigende) Idee; *nicht mehr zu r. sein (ugs.; völlig verrückt, sehr unvernünftig sein): der ist auch nicht mehr zu r., bei dem Wetter so zu rasen!; „Du bist wohl nicht mehr zu r.!“, sagte Siggi und knallte dem Mäxchen eins zwei links rechts (Grass, Butt 610); sich vor etw., jmdm. nicht [mehr], kaum [noch] zu r. wissen/r. können (von etw., von bestimmten Personen [in lästiger Weise], in einem Übermaß bedrängt werden): sie kann sich vor Anrufen, vor Verehrern kaum noch r; als Benjamin Franklin nach Paris kam, konnte er sich vor Bewunderern nicht r. (Sieburg, Robespierre 92). 2. in Sicherheit bringen; aus einem Gefahrenbereich wegschaffen: sich ans Ufer r.; sich [aus einem brennenden Haus] ins Freie r.; Ich habe mich auf eine Planke gerettet (Wellershoff, Körper 231); seine Habe ins Ausland, über die Grenze r.; Ü sich ins Ziel r. (Sport; mit knapper Not, bevor man überholt wird, das Ziel erreichen); Hier konnte er sich nicht in Zynismus r. (flüchten; A. Zweig, Claudia 90); Vasco rettet sich in die Zeitung (Grass, Butt 237); denn ihre hauptsächliche Beschäftigung ... war: sich von einem Tag in den anderen zu r. (Innerhofer, Schattseite 106); Aber etwas von dem irrationalen, metaphysischen Charakter der Gnade sollten wir auch in unsere nüchterne, technisierte Welt r. (NJW 19, 1984, 1062). 3. (Mannschaftsspiele) ein gegnerisches Tor o. Ä. im letzten Moment verhindern: der Torwart rettete mit einer Parade; auf der Linie r. (den Ball auf der Torlinie erreichen u. so das drohende Tor verhindern).

Universal-Lexikon. 2012.