Wẹllershoff,
Dieter, Schriftsteller, * Neuss 3. 11. 1925; 1943-44 Soldat; studierte Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte in Bonn; Autor von Hörspielen (u. a. »Minotaurus«, Ursendung 1960, für das er den »Hörspielpreis der Kriegsblinden« erhielt), Romanen und Fernsehspielen sowie engagierter Literaturkritiker und -theoretiker (»Literatur und Veränderung«, 1969; »Literatur und Lustprinzip«, 1973; »Die Auflösung des Kunstbegriffs«, 1976; »Das Verschwinden im Bild«, 1980); beeinflusste auch als Begründer der Kölner Schule die deutsche Gegenwartsliteratur. Wellershoffs belletristische Werke thematisieren Persönlichkeitskrisen, die er einprägsam zur Umwelt in Beziehung setzt (so in der streng gebauten Novelle »Zikadengeschrei«, 1995). Als Herausgeber betreute er das Werk G. Benns.
Weitere Werke: Erzählungen, Novellen: Die Sirene (1980); Die Körper und die Träume (1986); Der schöne Mann u. a. Erzählungen (1988).
Romane: Ein schöner Tag (1966); Die Schattengrenze (1969); Einladung an alle (1972); Die Schönheit des Schimpansen (1977); Der Sieger nimmt alles (1983).
Essays u. a. Prosa: Der Gleichgültige (1963); Die Wahrheit der Literatur (1980); Wahrnehmung und Phantasie (1987); Der Roman und die Erfahrbarkeit der Welt (1988); Das geordnete Chaos (1992); Angesichts der Gegenwart. Texte zur Zeitgeschichte (1993); Das Schimmern der Schlangenhaut. Existentielle und formale Aspekte des literarischen Textes. Frankfurter Vorlesungen (1996).
Hörspiele: Am ungenauen Ort (1960); Bau einer Laube (1965); Das Schreien der Katze im Sack (1970).
Autobiographisches: Die Arbeit des Lebens (1985); Blick auf einen fernen Berg (1991); Der Ernstfall. Innenansichten eines Krieges (1995).
D. W. Studien zu seinem Werk, hg. v. M. Durzak u. a. (1990);
T. Bügner: Lebenssimulationen. Zur Literaturtheorie u. fiktionalen Praxis von D. W. (1993);
B. Happekotte: D. W. - rezipiert u. isoliert (1995).
Universal-Lexikon. 2012.