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knüpfen
knoten; stricken; handarbeiten

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knüp|fen ['knʏpf̮n̩] <tr.; hat:
1. in einer bestimmten Technik, durch kunstvolles Knoten von Fäden herstellen:
Teppiche, Netze knüpfen.
2. im Geiste mit etwas verbinden:
große Hoffnungen, Erwartungen an etwas knüpfen; Bedingungen an etwas knüpfen (etwas von bestimmten Bedingungen abhängig machen).
Syn.: verknüpfen mit.

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knụ̈p|fen 〈V. tr.; hat
1. Fäden miteinander verschlingen, bes. zu kunstvollen Mustern
2. eine Schleife binden, Knoten machen aus
3. 〈fig.〉
3.1 schlingen
3.2 einen gedanklichen Zusammenhang herstellen
● Bande der Freundschaft \knüpfen 〈fig.〉; die Bande enger \knüpfen; einen Teppich \knüpfen; etwas an etwas anderes \knüpfen durch Knoten befestigen; 〈fig.〉 anschließen, mit etwas verbinden; an die alte Stadt \knüpfen sich für mich viele schöne Erinnerungen 〈fig.〉; er knüpfte daran die Bedingung, dass ... 〈fig.〉; eine Frage an ein Gespräch \knüpfen 〈fig.〉 [<ahd. knupfen „knoten, schlingen“; zu Knopf in der alten Bedeutung „Knoten, Schlinge“]

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knụ̈p|fen <sw. V.; hat [mhd. knüpfen, ahd. knupfen, zu Knopf in dessen alter Bed. »Knoten, Schlinge«]:
1.
a) knoten (a):
sich die Krawatte k.;
b) knoten (b):
das Schuhband k.;
Ü Bande der Freundschaft k.;
Kontakte k.;
c) anknüpfen (1):
einen neuen Faden an den abgerissenen k.
2.
a) (selten) durch Verknoten, Verknüpfen von Bändern, Fäden, Schnüren o. Ä. entstehen lassen:
eine Schleife, einen besonderen Knoten k.;
b) etw. in einer bestimmten Knüpftechnik herstellen:
Netze, Teppiche k.;
von Hand geknüpfte Teppiche.
3.
a) gedanklich mit etw. verbinden:
große Hoffnungen, Erwartungen an etw. k.;
Bedingungen an etw. k. (etw. von bestimmten Bedingungen abhängig machen);
b) <k. + sich> mit etw. verbunden sein; [notwendigerweise] zu gleicher Zeit auftreten, erscheinen:
an dieses Haus knüpfen sich für mich viele schöne Erinnerungen.

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Knüpfen
 
[zu Knopf], eine der ältesten Handarbeitstechniken, bei der Fäden durch Verschlingungen und Knoten miteinander verbunden werden; dient zur Herstellung von Netzen (auch solchen für Filetarbeiten), Spitzen und Fransen. Im Altertum sollen z. B. in Ägypten Handschuhe und bei den Germanen Haarnetze nach dieser Technik angefertigt worden sein. In der Neuzeit wird besonders die aus Arabien stammende Knüpfarbeit des Makramee weitergeführt.
 
Als Knüpfen wird auch der wesentliche Arbeitsgang bei der Herstellung von Knüpfteppichen bezeichnet (Orientteppich).

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knụ̈p|fen <sw. V.; hat [mhd. knüpfen, ahd. knupfen, zu ↑Knopf in dessen alter Bed. „Knoten, Schlinge“]: 1. a) knoten (a): Ich zog meine braune Jacke an und knüpfte meine Krawatte (Simmel, Affäre 118); b) knoten (b): das Schuhband k.; Ü Bande der Freundschaft k.; Kontakte k. (herstellen); Er hoffte, dadurch die Verwandtschaftsbeziehungen fester zu k. (Thieß, Reich 269); c) anknüpfen (1): einen neuen Faden an den abgerissenen k.; Es war eine Schweinerei, sich lose Kragen ans Hemd zu k. (Th. Mann, Hoheit 54). 2. a) (selten) durch Verknoten, Verknüpfen von Bändern, Fäden, Schnüren o. Ä. entstehen lassen: eine Schleife, einen besonderen Knoten k.; b) etw. in einer bestimmten Knüpftechnik herstellen: Netze k.; Teppiche k. (in gespannte Kettfäden kurze [Woll]fäden in verschiedenen Farben so einknüpfen, dass ein Muster entsteht); Ü Isabel, die daraus ein Wortspiel knüpft (Fries, Weg 18). 3. a) gedanklich mit etw. verbinden: große Hoffnungen, Erwartungen an etw. k.; Bedingungen an etw. k. (etw. von bestimmten Bedingungen abhängig machen); Hans Castorp ... knüpfte unbeholfene, wenn auch scharfköpfige Betrachtungen daran (Th. Mann, Zauberberg 740); b) <k. + sich> mit etw. verbunden sein; [notwendigerweise] zu gleicher Zeit auftreten, erscheinen: an dieses Haus knüpfen sich nette Erinnerungen für mich; ... dass sich die Entstehung einer neuen Kultur an bestimmte Voraussetzungen knüpft (Thieß, Reich 23).

Universal-Lexikon. 2012.