eigenes Interesse; Egoist (umgangssprachlich); Eigennützigkeit; Eigensinn; Eigennutz; Eigensucht; Selbstsucht; Egozentrik; Solipsismus; Bewusstseinsinhalt (umgangssprachlich)
* * *
Ego|is|mus [ego'ɪsmʊs], der; -, Egoismen [ego'ɪsmən]:nur auf den eigenen Vorteil gerichtete Art des Denkens und Handelns:
sein Egoismus kennt keine Grenzen; zu viele persönliche, lokale, regionale, nationale Egoismen stehen einer Einigung im Wege.
Syn.: ↑ Eigennutz, Selbstsucht.
* * *
Ego|ịs|mus 〈m.; -; unz.〉 Eigensucht, Ichsucht, Selbstsucht; Ggs Altruismus ● sein Verhalten war stark von \Egoismus geprägt [<frz. égoisme „Selbstsucht“; zu lat. ego „ich“]
* * *
Ego|ịs|mus , der; -, …men [frz. égoïsme, zu lat. ego = ich]:
1. <o. Pl.>
a) [Haltung, die gekennzeichnet ist durch das] Streben nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer; Selbstsucht, Ichsucht, Eigenliebe:
reiner, krasser E.;
etw. aus [gesundem] E. tun;
b) (Philos.) Lehre, Anschauung, nach der alles, auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruht.
2. <Pl.> egoistische Verhaltensweisen:
persönliche Egoismen und Eitelkeiten.
* * *
I Egoismus,
Bezeichnung für Einstellungen und Verhaltensweisen, bei denen in der Verfolgung eigener vor anderen (insbesondere gemeinsamen) Zielen das zentrale Handlungsmotiv gesehen wird (Ichsucht). Neben natürlichen, der Selbsterhaltung und -behauptung dienenden Egoismen unterscheidet man gelegentlich einen Züge der Gier und Brutalität tragenden krankhaften Egoismus (Selbstsucht). - Gegensatz Altruismus.
II
Egoịsmus
[von lateinisch ego »ich«] der, -, Selbstsucht, die Gesamtheit der Antriebe und Strebungen, die von der eigenen Person ausgehen und diese in den Mittelpunkt stellen; Gegensatz Altruismus. Im übertragenen Sinne wird auch von Gruppenegoismus gesprochen.
Der Egoismus umschließt eine Vielfalt von Haltungen, die ethisch verschieden bewertet werden können. Die biologische Grundlage bilden die instinkt- und triebhaften Tendenzen der Lebens- und Selbsterhaltung. Die egoistische oder ichbezogene Lebensform entwickelt sich hieraus, wenn alles Verhalten und Handeln unter Zurücksetzung der anderen auf die eigene Person ausgerichtet ist. Darüber hinaus können sich Formen des Geltungs- und Machtstrebens bis hin zur Selbstsucht entwickeln, die über Recht und Wohl anderer rücksichtslos hinweggeht. Dazwischen gibt es einen bewusst begrenzten Egoismus, der nach dem Prinzip »leben und leben lassen« Selbstinteresse und Fremdinteresse zu vereinbaren sucht.
Philosophen und Nationalökonomen (T. Hobbes, B. de Mandeville, A. Smith, D. Ricardo) sahen im Egoismus (englisch self-interest) den Antrieb der gesellschaftlichen Ordnung, allen wirtschaftlichen Handelns und die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Fortschritt. Andere haben ganze philosophische Systeme auf den Egoismus gegründet (z. B. M. Stirner). Verschiedene ethische Theorien haben den Egoismus als Streben nach Lust gefasst (Epikur, P. Gassendi, C. A. Helvetius, P. von Holbach, J. Bentham) und daraus die sittliche Ordnung abzuleiten versucht. (Solipsismus)
* * *
Ego|ịs|mus, der; -, ...men [frz. égoïsme, zu lat. ego = ich]: 1. <o. Pl.> a) [Haltung, die gekennzeichnet ist durch das] Streben nach Selbstbehauptung, nach Erlangung von Vorteilen für die eigene Person, nach Erfüllung der die eigene Person betreffenden Wünsche ohne Rücksicht auf die Ansprüche anderer; Selbstsucht, Ichsucht, Eigenliebe: das ist reiner, krasser E.; Ich sagte, diese Querverbindung der Klassen sei möglich, da die Jugend ... den hemmungslosen E. verabscheue (Erich Kästner, Fabian 62); Im Parteienstaat stiftet aber der E. der Parteien ... nicht nur Übles (Augstein, Spiegelungen 70); etw. aus [gesundem] E. tun; b) (Philos.) Lehre, Anschauung, nach der alles, auch das altruistische Handeln, auf Selbstliebe beruht. 2. <Pl.> egoistische Verhaltensweisen: persönliche Egoismen und Eitelkeiten; Noch gleicht Europa ... eher einem Flickenteppich, da nationale Egoismen, ... nationale Alleingänge gemeinsame Forschung hemmen (Rhein. Merkur 18. 5. 84, 5).
Universal-Lexikon. 2012.