Bọb|sport, der:
mit dem Bob betriebener Sport.
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Bọbsport,
Wintersportart mit Spezialschlitten auf künstlich angelegten Bahnen. Es werden Rennen mit Zweierbobs (Zweierbesatzung) und Viererbobs (Viererbesatzung) ausgetragen. Ziel des Geschwindigkeitswettbewerbs ist es, die Bahn in möglichst kurzer Zeit zu durchfahren. Die für Zweier- und Viererbobs getrennt durchgeführten Wettbewerbe werden in jeweils vier Läufen entschieden. Sieger ist die Mannschaft mit der niedrigsten Gesamtzeit. Die Bobs starten in (»fliegenden«) Einzelstarts. Beim Bobsport werden Geschwindigkeiten von über 100 km/h erreicht. - Olympische Disziplinen sind Zweierbob (Frauen, Männer) und Viererbob (Männer).
Der Bob ist ein windschlüpfiger, mit einer Kunststoffhaube verkleideter Stahlrennschlitten, bestehend aus zwei durch einen Rahmen verbundenen, hintereinander angeordneten Kufenpaaren (Spurweite 67 cm), von denen das vordere lenkbar ist, meist über Seilzug. Der Bob verfügt daneben über eine Handbremse (Rechenbremse, deren Zähne ins Eis gedrückt werden) und Schubbügel zum Anschieben beim Start. Die Gesamtlänge des Zweierbobs darf 270 cm, des Viererbobs 335 cm nicht überschreiten. Das Gesamtgewicht (einschließliche Besatzung) beträgt beim Zweierbob maximal 390 kg, beim Viererbob 630 kg. Bobbahnen sind rinnenförmige, kurvenreiche Gefällstrecken (Durchschnittsgefälle 8 %, höchstens 15 %) mit einem Belag aus Kunst- oder Natureis. Für internationale Wettkämpfe müssen sie eine Mindestlänge von 1 200 m (Natureisbahnen 1 500 m) haben. Die mindestens fünf Kurven haben konkav ausgebaute, bis zu 5 m hohe Außenwände. Die Fahrer tragen Sturzhelme, windschlüpfige Kleidung und Spezialschuhe mit bürstenartigen Stahlspitzen.
Organisationen:
In Deutschland wird der Bobsport durch den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (Deutscher Sportbund, Übersicht) organisiert. In Österreich besteht der Österreichische Bob- und Skeletonverband (ÖBSV; Sitz: Innsbruck) und in der Schweiz der Schweizerische Bobsleigh-, Schlittel- und Skeleton-Sportverband (SBSV; Sitz: Sankt Moritz). Internationaler Dachverband ist die Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing (FIBT; gegründet 1923, Sitz: Mailand).
Den ersten Bob baute der Engländer W. Smith 1889/90 in Sankt Moritz, indem er zwei Schlitten durch ein Sitzbrett miteinander verband und den vorderen zum Lenken benutzte. Den ersten Rennschlitten aus Holz mit stahlbeschlagenen Kufen konstruierte 1890 der Schweizer C. Mathis. Das erste Bobrennen fand 1892 in Sankt Moritz statt, wo 1903 auch die erste Bobbahn errichtet wurde. In Deutschland wurde der Bobsport zuerst in Schreiberhau 1905 und in Oberhof 1906 eingeführt. (Sportart, Übersicht)
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Bọb|sport, der: mit dem Bob betriebener Sport.
Universal-Lexikon. 2012.