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Geochronologie
Ge|o|chro|no|lo|gie [ geo-, chrono- u. -logie], die; -, …gi|en: Sammelbez. für Methoden zur Datierung geologischer Ereignisse, insbes. zur Bestimmung des absoluten oder relativen Alters von Gesteinen u. Fossilien u. zur Abgrenzung der Erdzeitalter. Vgl. Altersbestimmung.

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Geochronologie,
 
Teilgebiet der Geologie, das sich mit der Messung beziehungsweise Einordnung von Zeitintervallen oder Ereignissen im Verlauf der Erdgeschichte vor der Gegenwart befasst. Die relative Geochronologie beruht auf dem Grundgesetz der Stratigraphie, das besagt, dass bei ungestörter Lagerung von Sedimentgesteinsschichten die höheren (hangenden) jünger sind als die tieferen (liegenden). Vom Kambrium ab erleichtern Leitfossilien als Zeitmarken die relative zeitliche Einordnung einer Sedimentsgesteinsschicht (biostratigraphische Geochronologie). Größere Schwierigkeiten bietet die relative zeitliche Einordnung magmatischer Gesteinskörper, sofern sie nicht mittels durchdrungener oder überlagernder Schichtfolgen datierbar sind. Auch eine diskordante Überlagerung (Diskordanz) tektonisch verstellter oder gefalteter Schichtfolgen durch jüngere kann Hinweise auf deren relatives Alter geben.
 
Demgegenüber stehen die Methoden der absoluten Geochronologie beziehungsweise Altersbestimmung, die eine Einordnung von Zeitintervallen oder Ereignissen nach Jahren beziehungsweise Jahrmillionen vor der Gegenwart ermöglichen. Eine von Milutin Milankovič (* 1879, ✝ 1958) unter Verwendung astronomischer Gesetzmäßigkeiten berechnete und bis in die jüngste Zeit wiederholt verbesserte Strahlungskurve der Sonnenintensität für die Erde hat Bedeutung für die Klärung des zeitlichen Ablaufes der quartären Eisbedeckung gewonnen. Für die letzten 20 000 Jahre sind auch Auszählungen von jahreszeitlichen Schichten abgelagerter Bändertone, ferner vergleichende Studien von Jahresringen von Bäumen (Dendrochronologie) und für die Waldgeschichte der letzten 10 000 Jahre die Pollenanalyse bei der zeitlichen Einordnung verwendet worden. Durch die in neuerer Zeit gewonnene Erkenntnis, dass das magnetische Erdfeld im Verlauf der Erdgeschichte wiederholt Umkehrungen erfahren hat (Paläomagnetismus), entstand eine weitere Möglichkeit der Zuordnung dafür geeigneten (magnetisierten) geologischen Materials (Magnatostratigraphie).

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Geo|chro|no|lo|gie [auch: 'ge:o...], die; - (Geol.): Teilgebiet der Geologie, das sich mit der absoluten u. relativen geologischen Datierung beschäftigt.

Universal-Lexikon. 2012.