Uni|ver|sa|lịs|mus 〈[ -vɛr-] m.; -; unz.〉
1. Vielseitigkeit, Betätigung od. Wissen auf sehr vielen Gebieten
2. 〈Philos.〉 Lehre, dass das Ganze, das Allgemeine dem Einzelnen übergeordnet sei od. sein müsse
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Uni|ver|sa|lịs|mus, der; -:
1. (Philos., Politik, Wirtsch.) Denkart, Lehre, die den Vorrang des Allgemeinen, des Ganzen gegenüber dem Besonderen u. Einzelnen betont.
2. (christl. Theol.) Lehre, nach der der Heilswille Gottes die ganze Menschheit umfasst.
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Universalịsmus
der, -,
1) Philosophie: die Erklärung der Mannigfaltigkeit des als Ganzheit verstandenen Wirklichen aus allgemeinsten (universalen) Prinzipien im Gegensatz zur Hervorhebung des Teils und des Einzelnen im Individualismus. Einen U. vertraten u. a. die Scholastik (Universalienstreit), der absolute Idealismus (G. W. F. Hegel) und in neuerer Zeit die metaphysische Kosmologie des angelsächsischen Neurealismus (A. N. Whitehead).
2) Soziologie: in historischer Perspektive die in der organisch-ganzheitlichen Staatsauffassung O. Spanns formulierte Vorstellung, wonach das Individuum im Gesellschaftszusammenhang als abhängiger Faktor in Erscheinung tritt und sich diesem unterzuordnen hat. In kulturvergleichenden Fragestellungen bezeichnet U. eine Position, die das Vorhandensein bestimmter Formen des sozialen Handelns, die Ausbildung bestimmter sozialer Institutionen und die Existenz allgemein gültiger Werte und Normen für alle menschlichen Gesellschaften postuliert. Bei T. Parsons findet sich in den Pattern variables ein Analyseschema sozialen Handelns, das einen Allgemeingültigkeitsanspruch vertritt und deshalb auch als U. bezeichnet wird.
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Uni|ver|sa|lịs|mus, der; -: 1. (Philos., Politik, Wirtsch.) Denkart, Lehre, die den Vorrang des Allgemeinen, des Ganzen gegenüber dem Besonderen u. Einzelnen betont. 2. (Theol.) Lehre, nach der der Heilswille Gottes die ganze Menschheit umfasst.
Universal-Lexikon. 2012.