Akademik

Ganzheit
Gạnz|heit 〈f. 20; unz.〉
1. das Ganzsein, Unversehrtheit
2. Vollständigkeit, Geschlossenheit, umfassende Einheit
● eine Erscheinung nicht in ihren Einzelerscheinungen, sondern in ihrer \Ganzheit betrachten; um dir eine umfassende Meinung bilden zu können, muss du das in \Ganzheit betrachten

* * *

Gạnz|heit, die; -, -en <Pl. selten> [mhd. ganzheit]:
das Ganzsein, Ungeteiltsein; aus zusammengehörigen Teilen bestehende Einheit; Geschlossenheit:
etw. in seiner G. (als Ganzes) erfassen.

* * *

Ganzheit,
 
die besondere Struktur komplexer, aus qualitativ mehr oder minder gleichartigen Elementen bestehender Systeme, die als Einheiten aufgefasst werden. Ganzheiten unterscheiden sich von additiv zusammengefügten Gebilden dadurch, dass sich die Beiträge der Elemente nicht summieren. Diese Erkenntnis liegt der bekannten Feststellung »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile« zugrunde. Typ. Ganzheiten sind Organismen und Kunstwerke.
 
In der philosophischen Tradition spielt die Ganzheit in ontologisch-metaphysischer Hinsicht als das Umfassende, das Ureine oder auch als »hen kai pan« (griechisch »Ein und Alles«) eine wichtige Rolle. Ganzheit ist dasjenige, was alles Seiende, das Viele, unter sich fasst und/oder aus dem alles Seiende hervorgegangen ist.
 
In methodologischer Hinsicht ist der Begriff Ganzheit (oder mit ihm weitgehend synonym: Gestalt) als Alternative zu mechanistischen, kausalanalytischen Erklärungsmodellen seit dem 19. Jahrhundert im Rahmen vieler Wissenschaften (v. a. Biologie, Psychologie, Medizin, Soziologie) wichtig geworden. In der Logik wird das Verhältnis der Ganzheit (oder des Ganzen) zu ihren Teilen im Rahmen der Mereologie diskutiert.

* * *

Gạnz|heit, die; -, -en <Pl. selten> [mhd. ganzheit]: das Ganzsein, Ungeteiltsein; aus zusammengehörigen Teilen bestehende Einheit; Geschlossenheit: Dieses Beispiel zeigt, dass der See eine hoch empfindliche G. ist, die auf kleinste Eingriffe reagiert (Kosmos 1, 1965, 4); etw. in seiner G. (als Ganzes) erfassen.

Universal-Lexikon. 2012.