Sprẹn|gel 〈m. 5〉
1. 〈kurz für〉 Kirchensprengel
2. Amtsbezirk (einer weltl. Behörde)
[<mhd. sprengel „Weihwasserwedel“; zu (be)sprengen; seit dem 15. Jh. als Symbol der geistl. Gewalt auf den Amtsbezirk eines Bischofs übertragen]
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Sprẹn|gel, der; -s, - [mhd., mniederd. sprengel = Weihwasserwedel, zu ↑ sprengen (2 a); das Sinnbild der geistlichen Gewalt wurde auf den kirchlichen Amtsbezirk übertragen]:
a) Bezirk, der einem Geistlichen untersteht, der ihm zum Ausüben seines Amtes zugeteilt ist;
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I Sprengel
[mittelniederdeutsch »Weihwasserwedel«, zu althochdeutsch sprengen »Wasser springen lassen«], der Amtsbezirk des (mit dem Weihwasserwedel segnenden) Geistlichen (Diözese, Pfarrei), schließlich auch Amtsbezirk einer weltlichen Behörde (Gerichtssprengel).
Sprẹngel,
1) Bernhard, Industrieller und Kunstsammler, * Hannover 17. 4. 1899, ✝ ebenda 22. 1. 1985; schenkte eine Sammlung von Gemälden, Grafiken und Skulpturen des 20. Jahrhunderts (u. a. Werke von E. Nolde, P. Klee, E. L. Kirchner, Otto Mueller) 1969 seiner Vaterstadt, die 1979 einen Neubau (Architekten D. Quast, P. und Ursula Trint; Erweiterungsbau 1991-92) für das Kunstmuseum Hannover mit der Sammlung Sprengel eröffnete.
2) Carl (Karl), Agronom, * Schillerslage (heute zu Burgdorf, Landkreis Hannover) 1787, ✝ Regenwalde 19. 4. 1859; ab 1831 Professor in Braunschweig; Begründer und Leiter der höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt in Regenwalde. Sprengel wandte die Chemie auf Bodenkunde und Düngelehre an. Er lehrte den Ersatz der verbrauchten Bodennährstoffe durch Mineraldüngung.
3) Christian Konrad, Botaniker, * Brandenburg/Havel 1750, ✝ Berlin 7. 4. 1816; Begründer der Blütenökologie. 1793 erschien sein Werk »Das entdeckte Geheimnis der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen«, worin er zahlreiche Beweise für die Sexualität der Pflanzen lieferte und detaillierte Kenntnisse der Bestäubungsvorgänge zeigte.
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Sprẹn|gel, der; -s, - [mhd., mniederd. sprengel = Weihwasserwedel, zu ↑sprengen (2 a); das Sinnbild der geistlichen Gewalt wurde auf den kirchlichen Amtsbezirk übertragen; eigtl. = Bereich, in dem der Bischof mit Weihwasser segnen darf]: a) Bezirk, der einem Geistlichen untersteht, der ihm zum Ausüben seines Amtes zugeteilt ist: der S. umfasst vier Dörfer; er genießt in seinem S. großes Ansehen; b) (österr., sonst veraltend) Amts-, Verwaltungsbezirk; Dienstbereich.
Universal-Lexikon. 2012.