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Orthopädie
Or|tho|pä|die 〈f. 19; unz.; Med.〉 Fachgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung der angeborenen od. erworbenen Fehler im System der Bewegungsorgane befasst [<grch. orthos „richtig, recht“ + paideia „Erziehung“]

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Or|tho|pä|die, die; - [frz. orthopédie, 2. Bestandteil zu griech. paidei̓a = Erziehung]:
Wissenschaft von der Erkennung u. Behandlung angeborener od. erworbener Fehler des menschlichen Bewegungsapparats.

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Orthopädie
 
[französisch, zu griechisch paideĩa »Erziehung«] die, -, Gebiet der Medizin, das sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von angeborenen und erworbenen Formveränderungen und Funktionsstörungen, Erkrankungen, Verletzungen und Verletzungsfolgen der Stütz- und Bewegungsorgane (Wirbelsäule, Brustkorb, Becken, Gliedmaßen) befasst. Zu den Hauptaufgaben der Orthopädie gehört die Behandlung von Gelenkkrankheiten, Bandscheibenschäden, Haltungs- und Formfehlern der Wirbelsäule, Fußdeformitäten und Unfallfolgen (z. B. Verrenkungen, Knochenbrüche, Bandzerreißungen, Meniskusschäden). Entzündliche Erkrankungen, v. a. des rheumatischen Formenkreises, werden vielfach in Zusammenarbeit mit internistischen Rheumatologen behandelt. Die Kieferorthopädie hingegen stellt ein eigenständiges Fachgebiet dar.
 
Die Orthopädie bedient sich konservativer (medikamentöse Behandlung sowie Krankengymnastik, Massage, Chirotherapie u. a. Verfahren der physikalischen Therapie) und chirurgischer Maßnahmen (z. B. Gelenkoperationen, Korrektur von Fehlstellungen und -bildungen, Transplantation von Knochen-, Knorpel- und Sehnengewebe). Stützvorrichtungen (Einlagen, Korsetts, Schienen, Orthesen), orthopädische Schuhe und Prothesen (technische Orthopädie) werden in enger Zusammenarbeit mit den angegliederten technischen Berufen (Orthopädiemechaniker, Bandagisten, Orthopädieschuhmacher) verordnet. Wissenschaftliche Vereinigung der Ärzte für Orthopädie (Orthopäden) ist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie e. V., Frankfurt am Main (gegründet 1901). Der Lehre und Forschung dienen orthopädische Universitätskliniken, denen teilweise spezialisierte Bereiche für Kinderorthopädie, Rheumaorthopädie, Handchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie oder technische Orthopädie angehören, mitunter sind auch spezielle Rehabilitationsabteilungen angegliedert.
 
Geschichte:
 
Orthopädische Verfahren (z. B. zur Klumpfußbehandlung) waren bereits in der Antike (Hippokrates) bekannt. Die Prägung des Begriffs der Orthopädie und die erste wissenschaftliche Beschreibung geht auf den französischen Arzt Nicolas André (* 1658, ✝ 1742) zurück. Bis Ende des 19. Jahrhunderts bestand die Orthopädie als Teilgebiet der Chirurgie. Die Einrichtung orthopädischer Anstalten geht in Deutschland auf J. G. Heine, zu dessen Gedenken 1959 in Würzburg das Deutsche Orthopädische Museum (heute Frankfurt am Main) gegründet wurde, und Friedrich von Hessing (* 1838, ✝ 1918) zurück.
 
Literatur:
 
O. in Praxis u. Klinik, hg. v. A. N. Witt u. a., 7 Bde. in 11 Tlen. (21980-94);
 
Therapie orthopäd. Erkrankungen, hg. v. A. Reichelt (1989);
 P. F. u. P. F. Matzen: Prakt. O. (Leipzig 21990);
 G. u. G. U. Exner: Kleine O. Grundriß für Unterricht u. Praxis (121993);
 A. M. Debrunner: O., orthopäd. Chirurgie (Neuausg. Bern 31995);
 F. U. Niethard u. J. Pfeil: O. (31997);
 H. Rössler u. W. Röther: O., begr. v. P. Pitzen (171997).
 

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Or|tho|pä|die, die; - [frz. orthopédie, 2. Bestandteil zu griech. paideía = Erziehung]: Wissenschaft von der Erkennung u. Behandlung angeborener od. erworbener Fehler des menschlichen Bewegungsapparats.

Universal-Lexikon. 2012.