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Paideia
Paideia
 
[griechisch »Erziehung«, »Zucht«] die, -, klassischer Bildungsbegriff der griechischen Antike; verstanden als Befähigung des freien Bürgers zur Teilnahme am politischen Leben (Pädagogik), bedeutete Paideia, auch als Abgrenzung gegenüber Nichtgriechen (Barbaren), seit klassischer Zeit Bildung, persönliche Kultur und Humanität des griechischen Staatsbürgers. In Spätklassik und Hellenismus wurden die Bildungsinhalte im Sinn einer umfassenden Bildung (»enkyklios paideia«) immer genauer umrissen (4-11 Disziplinen) und verloren in der hellenistischen Staatenwelt den primär politischen Bezug; als Artes liberales von Rom übernommen, prägten sie dann auch das mittelalterliche Bildungswesen.
 
Literatur:
 
W. Jäger: P., 3 Bde. (1934-47, Nachdr. 1989 in 1 Bd.);
 E. Lichtenstein: P. Die Grundl. des europ. Bildungsdenkens im griechisch-röm. Altertum, Bd. 1: Der Ursprung der Pädagogik im griech. Denken (1970);
 J. Christes: Bildung u. Gesellschaft (1975).

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Pai|deia, die; - [griech. paideía = Erziehung u. Unterricht des Kindes; Bildung, zu: paĩs (Gen.: paidós) = Kind, Knabe]: altgriechisches Erziehungsideal, das vor allem die musische, gymnastische u. politische Erziehung umfasst.

Universal-Lexikon. 2012.