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My|om, das; -s, -e (Med.):
gutartige Geschwulst des Muskelgewebes; Muskelgeschwulst.
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Myom
[zu griechisch mỹs, myós »Maus«, »Muskel«] das, -s/-e, vom Muskelgewebe ausgehender gutartiger Tumor. Sehr selten ist das aus quer gestreiften Muskelfasern bestehende Rhabdomyom (z. B. als primärer Herztumor). - Dagegen gehört das aus glatter Muskulatur aufgebaute Leiomyom zu den häufigsten gutartigen Tumoren und kommt v. a. bei Frauen in der Gebärmutter, meist im Gebärmutterkörper, vor. Bei 20-30 % aller Frauen ist mit einem Gebärmuttermyom zu rechnen. Oft sind mehrere Myome in der Gebärmutter vorhanden (Uterus myomatosus). Myome wachsen nur unter Östrogeneinfluss und treten deshalb besonders zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr auf. Nach der Menopause kommt es zum Wachstumsstillstand und zur Rückbildung der Myome. Ein Drittel aller Myomträgerinnen ist ohne Beschwerden. Am häufigsten treten Blutungsstörungen auf. In der Gebärmutterwand entwickelte intramurale Myome führen durch Behinderung der Gebärmutterkontraktion zu verstärkten Regelblutungen (Hypermenorrhoe), Myome unter der Gebärmutterschleimhaut, die submukösen Myome, zu starken und verlängerten oder auch Dauerblutungen (Meno- und Metrorrhagien). Unter dem Bauchfellüberzug der Gebärmutter lokalisierte subseröse Myome führen meist zu Druck- und Verdrängungserscheinungen an den Nachbarorganen wie Harnblase, Harnleiter und Darm sowie bei Nerven und Blutgefäßen im Becken. Schmerzen können durch Myomnekrose, Myomerweichung oder Torsion eines gestielten subserösen Myoms auftreten.
In der Schwangerschaft kann es durch die starke Erhöhung plazentarer Östrogene zu einer erheblichen Größenzunahme kommen; es besteht ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten. Die Entartung eines Myoms zu einem bösartigen Leiomyosarkom ist sehr selten.
Die Behandlung hängt von Alter, Kinderwunsch sowie Größe und Zahl der Myome ab. Bei abgeschlossener Familienplanung ist eine Gebärmutterentfernung angezeigt. Bei jüngeren Frauen kann eine hormonale Therapie oder die Myomausschälung (bei Erhaltung der Gebärmutter) durchgeführt werden.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Geschlechtsorgane der Frau: Erkrankungen
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Universal-Lexikon. 2012.