1. <tr.; hat durch Wischen [unabsichtlich] undeutlich, unkenntlich machen:
er hat durch seine Unachtsamkeit die Schrift auf der Tafel verwischt; das Meer verwischte die Spuren im Sand.
2. <+ sich> undeutlich, unklar werden:
die Konturen verwischten sich; die Erinnerungen an jene Zeit haben sich verwischt.
3. <tr.; hat beseitigen, tilgen:
der Mörder hat versucht, alle Spuren zu verwischen.
Syn.: ↑ entfernen, 1löschen, zum Verschwinden bringen.
* * *
ver|wị|schen 〈V.; hat〉
I 〈V. tr.〉 etwas \verwischen
2. 〈fig.〉 unkenntlich machen (Spuren)
● verwischt undeutlich, unklar, verschwommen; ich habe nur noch eine verwischte Erinnerung daran; eine verwischte Inschrift; die Berge waren in der Ferne nur in verwischten Umrissen zu erkennen
II 〈V. refl.〉 sich \verwischen undeutlich werden, verschwimmen, sich ausgleichen ● im Lauf der Zeit \verwischen sich die Eindrücke; die Gegensätze, Unterschiede haben sich mit der Zeit verwischt
* * *
ver|wị|schen <sw. V.; hat:
1. über etw. wischen, sodass die Umrisse verschwommen, unscharf werden:
eine verwischte Unterschrift.
2. <v. + sich> undeutlich, unklar werden; verschwimmen:
die Konturen verwischten sich;
Ü die sozialen Unterschiede haben sich verwischt.
3. [mhd. verwischen] beseitigen, tilgen:
der Mörder hat versucht, alle Spuren zu v.
* * *
ver|wị|schen <sw. V.; hat [3: mhd. verwischen]: 1. über etw. wischen, sodass die Umrisse verschwommen, unscharf werden: eine verwischte Unterschrift; Ü Sein Auge ging ... zurück auf das kleine Stück Papier, bis er bemerkte, dass die Dämmerung die Schriftzeichen zu v. begann (Thieß, Legende 126); Der Jugendstil zeigt auch die Tendenz, die Grenze zwischen Plastik und Architektur zu v. (aufzulösen; Bild. Kunst III, 52); Die Evangelien v. (verdecken) auch die Schuld der Römer am Tod Jesu, sodass der in Wahrheit brutale Pontius Pilatus am Ende sogar als Christenfreund in die Geschichte eingehen konnte (Woche 28. 3. 97, 32); Dadurch wird natürlich jede Grenze zwischen Instinkthandlung und zweckgerichtetem Verhalten vollkommen verwischt (undeutlich gemacht; Lorenz, Verhalten I, 301). 2. <v. + sich> undeutlich, unklar werden; verschwimmen: die Konturen verwischten sich; Ü die sozialen Unterschiede haben sich verwischt; als Justinian Herr eines Weltreiches und sein Wille allein bestimmend war, haben sich auch bei ihm die Grenzen zwischen Person und Symbol entschieden verwischt (Thieß, Reich 489); Ihre Artikulation ist weich und verwischt (undeutlich; Hildesheimer, Tynset 222). 3. beseitigen, tilgen: der Mörder hat versucht, alle Spuren zu v.; Sie sind im Begriff, den guten Eindruck zu v. (zunichte zu machen), den ich bis dato von Ihnen hatte (Becker, Irreführung 55); Er wandte sich abrupt ab, und seine Frau versuchte, durch zögerndes Nachkommen diese Unhöflichkeit zu v. (Zwerenz, Quadriga 45).
Universal-Lexikon. 2012.