Akademik

Weizenbaum
Weizenbaum,
 
Joseph, amerikanischer Physiker und Informatiker deutscher Abstammung, * Berlin 8. 1. 1923; emigrierte 1936 mit seinen Eltern in die USA und studierte von 1941 bis 1950 - unterbrochen durch seinen Kriegsdienst - an der Wayne-University in Detroit (Michigan) Mathematik. Von 1955 bis 1963 arbeitete er im Computer Development Laboratory der General Electric Corp. Danach nahm er seine Tätigkeit als Associate Professor am MIT auf; er beschäftigte sich mit künstlicher Intelligenz und entwickelte das Programm Eliza, mit dem man scheinbare Dialoge führen konnte. Seit 1970 ist er Professor für Computerwissenschaften am MIT.
 
In der Folgezeit setzte er sich intensiv mit ethischen Fragen zu Computereinsatz und Technikentwicklung auseinander. 1976 erschien sein Buch »Computer Power and Human Reason« (Titel der deutschen Übersetzung »Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft«), in dem Weizenbaum Kritik an der künstlichen Intelligenz übt und vor der Gefährlichkeit des »Computers als unberechenbares Instrument« warnt. Weitere Werke sind »Kurs auf den Eisberg. Die Verantwortung des Einzelnen und die Diktatur der Technik« (1984), »Weizenbaum contra Haefner: Sind Computer die besseren Menschen?« (herausgegeben von M. Haller, 1990) und »Wer erfindet die Computermythen? Der Fortschritt in den großen Irrtum« (herausgegeben von Gunna Wendt, 1993).

Universal-Lexikon. 2012.