Ważyk
['vaʒik], Adam, polnischer Schriftsteller, * Warschau 17. 11. 1905, ✝ ebenda 13. 8. 1982; gehörte zur Avantgarde und neigte in seinen von Surrealismus und Futurismus angeregten frühen Werken zu außergewöhnlichen Reimen und raffinierten Formen. Nach 1945 schrieb er politische Lyrik und wurde als Redakteur literarischer Zeitschriften zum Verfechter des sozialistischen Realismus. Nach dem Tod Stalins setzte er sich damit auseinander und kritisierte in dem stark umstrittenen Gedicht »Poemat dla dorosłych i inne wiersze« (1956; deutsch »Ein Gedicht für Erwachsene«) die politischen Ursachen und kulturellen Folgen des sozialistischen Realismus sowie die stalinistische Doktrin und den Personenkult.
Weitere Werke: Lyrik: Semafory (1924); Oczy i usta (1926); Serce granatu (1943); Zdarzenia (1977).
Literaturkritik: Dziwna historia awangardy (1976).
Ausgaben: Poezje wybrane (1973).
Farbe der Zeit, übersetzt und herausgegeben von K. Dedecius (1965, Gedichtauswahl).
Universal-Lexikon. 2012.