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Kulturbund
Kul|tur|bund 〈m. 1u; unz.; DDR; Abk.: KB; kurz für〉 kulturpolitische Massenorganisation

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Kulturbund,
 
Abkürzung KB, kulturpolitische Organisation; gegründet auf Initiative der SMAD im Juli 1945 in Berlin als Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands (bis etwa 1947/48 interzonal und überparteilich tätig; Präsident bis 1958: J. R. Becher). Bis 1958 konnte der KB eine gewisse Eigenständigkeit als ursprünglich allgemein humanistisch ausgerichtete Organisation für parteipolitisch nicht Engagierte behaupten. Immer wieder war der KB dabei heftiger Kritik der SED ausgesetzt (u. a. Mitte der 50er-Jahre). Seit der endgültigen sozialistischen Umorientierung 1958 (neues Programm und Name Deutscher Kulturbund, ab 1974 Kulturbund der DDR) war er fortan als Massenorganisation in der DDR tätig, die die Kulturpolitik der SED unterstützte. So stellte er bis 1990 auch eine eigene Fraktion (22 Abgeordnete) in der Volkskammer sowie nahezu 3 000 Abgeordnete in örtlichen »Volksvertretungen«. Andererseits bot der KB ein vielfältiges Betätigungsfeld für private Interessen; seine zuletzt etwa 270 000 Mitglieder waren in über 1 000 Interessen- und Arbeitsgruppen (von Bibliophilie, Denkmalschutz, Familienforschung/Genealogie, Fotografie, Heimatgeschichte, Jazz, Philatelie bis Umwelt- und Naturschutz) organisiert. - 1990 erfolgte die Neugründung als Kulturbund e. V. auf Länderebene; er wirkt zur Förderung der Allgemeinbildung vorwiegend in den Bereichen Kunst, Kultur, Denkmalpflege, Umwelt- und Naturschutz sowie Heimatgeschichte.

Universal-Lexikon. 2012.